Herr, gib ihnen die Ewige Ruhe!
Unserem Gebet empfehlen wir die 73 Verstorbenen seit Allerheiligen 2017
Herr, gib ihnen die Ruhe: Unserem Gebet empfehlen wir die 73 Verstorbenen seit Allerheiligen 2017 aus unserem PfarrverbandDie ersten beiden Tage des Monats November sind für uns alle ein intensiv er Moment des Glaubens, des Gebets und des Nachdenkens über die „Letzten Dinge“ des Lebens. Mit der Feier aller heiligen und dem Gedenken an alle verstorbenen Gläubigen lebt die auf Erden pilgernde Kirche das geistliche Band, das sie mit der Kirche im Himmel vereint, und bringt es in der Liturgie zum Ausdruck.
Heute preisen wir Gott für die zahllose Schar der Heiligen aller Zeiten: gewöhnliche, einfache Männer und Frauen, die bisweilen in den Augen der Welt „Letzte“ waren, jedoch für Gott zu den „Ersten“ gehören.
Unsere Friedhöfe sind Orte für die Toten. Klar. Aber auch für uns Noch-Lebende, für uns als Hinterbliebene sind sie wichtig, um zu trauern und uns den geliebten Verstorbenen nahe zu fühlen.
Friedhöfe sind längst nicht nur en Ort für die Toten! Liebende Angehörige kommen, um zu trauern, sich zu erinnern, Trost zu finden, den Toten nahe zu sein. Ganz besonders im November, der viele Anlässe bietet, und wir tragen Lichter und Gestecke zu den Gräbern. Das war und ist noch Tradition… wie lange noch? Auch Christen entscheiden sich immer öfter für eine Feuerbestattung.
Fotos von den Gottesdiensten zu Allerheiligen 2018
Pfarre St. Stefanus (16)
- 30.11. Celestine Collard-Brüls, 89 J.
- 18.12. Fredy Sarlette, 78 J.
- 22.12. Alice Meyer-Allegaert, 67 J.
- 02.01. Clemens Halmes, 83 J.
- 15.02. Hubert Johann Lavalle, 74 J.
- 26.02. Johann Marx, 89 J.
- 27.02. Marita Heck-Fank, 69 J.
- 02.03. Ketchen Wey-Niessen, 90 J.
- 27.03. Martin Theis, 85 J.
- 25.04. Paula Andres-Joucken, 95 J.
- 30.05. Jules Rauw, 85 J.
- 17.06. Aloys Schröder, 76 J.
- 24.07. Ben Lenges, 2 T.
- 07.08. Matheo Küpper, 3 T.
- 12.08. Günther Müller, 84 J.
- 19.08. Gertrud Croisier-Brüls, 93 J.
Pfarre St. Michael (14)
- 12.01. Therese Willems-Faymonville, 88 J.
- 12.02. Kethe Gaspard-Rozein, 88 J.
- 23.02. Netta Sarlette-Fohn, 82 J.
- 11.03. Rosa Willems-Rauw, 84 J.
- 26.03. Johann (Hans) Dannemark, 86 J.
- 04.05. Marliese Elsen-Krings, 59 J.
- 26.05. Hilda Mreyen-Heinen, 89 J.
- 27.06. Odile Lenzen-Thunus, 84 J.
- 27.07. Alice Heinen-Diederich, 87 J.
- 22.08. Carlo Rauw, 67 J.
- 10.09. Hedwig Willems-Brüls, 88 J.
- 27.09. Walter Reute,r 73 J.
- 04.10. Hildegard Boemer-Jost, 61 J.
- 08.10. Norbert Dannemark, 83 J.
Pfarre St. Bartholomäus (9)
- 23.11. Corina Niessen-Niessen, 50 J.
- 26.12. Robert Fink, 86 J.
- 16.01. Max-Leon Schwieger, 5 J.
- 13.03. Finchen Schmidt-Lentz, 86 J.
- 03.06. Ida Heck, 82 J.
- 04.07. Selma Michels-Reinertz, 82 J.
- 28.07. Albert Gross, 83 J.
- 02.09. Leo Schäfer, 86 J.
- 19.10. Odilia Langer-Weynand, 85 J.
Pfarre Hl. Drei Könige (9)
- 05.11. Pastor Herman Brouwers, 88 J
- 12.01. Emil Pothen, 86 J.
- 15.01. Peter Wirtz, 93 J.
- 28.03. Hermann-Josef Bach, 81 J.
- 30.03. Elise Hermann-Masson, 85 J.
- 04.06. Edgar Blum, 69 J.
- 12.06. Johanna Benker-Kötten, 91 J.
- 08.10. Frieda Masson-Niessen, 82 J.
- 12.10. Maria Herbrand-Schell, 75 J.
Seniorenheim St. Vinzenz v. Paul (34)
- 30.11. Celestine Collard-Brüls (Bü), 89 J.
- 09.12. Josef Grün, 86 J.
- 13.12. Cath. Clohse-Lejoly, 92 J.
- 19.12. Karoline Phlips-Siquet, 77 J.
- 25.12. Johann Wio, 81 J.
- 02.01. Clemens Halmes (Bü), 83 J.
- 05.01. Nikolaus Henquinet, 80 J.
- 07.01. Margaretha Kohnen-Kirsch, 79 J.
- 17.01. Mathias Trantes, 94 J.
- 23.01. Joseph Mertes, 85 J.
- 03.02. Hedwig Mölter-Zeyen, 92 J.
- 03.02. Gertrud Kleis, 91 J.
- 02.03. Ketchen Wey-Niessen (Bü), 90 J.
- 03.03. Magdalena Dahm-Keifens, 91 J.
- 04.03. Maria Johanna Vassen-Heinen, 78 J.
- 06.03. Martha Dahm-Arens, 77 J.
- 09.03. Walburga Schons, 86 J.
- 11.03. Rosa Willems-Rauw (Wey), 84 J.
- 27.03. Martin Theis, 85 J.
- 05.04. Hubert Tangeten, 79 J.
- 15.04. Lena Even, 86 J.
- 18.04. Anna Aachen-Theissen, 87 J.
- 30.04. Jakob Schmitz, 80 J.
- 26.05. Hilda Mreyen-Heinen (Wey),89 J.
- 27.06. Odile Lenzen-Thunus (Wey),84 J.
- 24.07. Sophie Hans-Wiesemes, 87 J.
- 26.07. Franz Lambert,z 75 J.
- 28.07. Albert Gross (Els), 83 J.
- 05.08. Katharina Dahm-Knips, 89 J.
- 08.08. Adele Faymonville-Reuter, 94 J.
- 19.08. Gertrud Croisier-Brüls (Bü), 93 J.
- 12.10. Maria Herbrand-Schell (Nid), 75 J.
- 17.10. Hedwig Knodt-Henz, 91 J.
- 28.10. Christine Henkes-Rompen, 90 J.
Fotos von den Gottesdiensten zu Allerheiligen 2018
Allerheiligen: Nahtod-Erfahrung - Zeugen für das Jenseits? Vom Licht empfangen
Wenn die Seele aus dem Körper tritt
Zu Allerheiligen-Allerseelen wie auch im herbstlichen November rückt der Tod unweigerlich ins Bewusstsein. Dennoch bleibt der Tod das letzte große Geheimnis, dem sich Menschen Zeit ihres Lebens nähern, das sie aber dennoch niemals durchschauen können.
von Lothar Klinges
Vielleicht ist es die Undurchsichtigkeit des Todes und damit die Erkenntnis eines existentiellen Ausgeliefert-Seins, die den Gedanken an den Tod beschwerlich machen. Auch wenn der Tod für Menschen Zeit ihres Lebens immer undurchschaubar bleiben wird, gibt es doch Ahnungen, was kommen könnte.
Der Eupener Theologe Karl-Heinz Calles hat sich intensiv mit Nahtoderfahrungen auseinandergesetzt. Bei mehreren Vorträgen "An der Schwelle zum Jenseits" der Lupe VoG ist er näher auf dieses mysteriöse Phänomen eingegangen. Wir führten mit dem 68-jährigen Priester, der seit 2015 pensioniert und weiterhin im karitativen Bereich von Krankenhaus und Seniorenheim tätig ist, ein Gespräch über das Bewusstsein, den Tod und die Unendlichkeit. Während 13 Jahren war er als Professor für Moraltheologie und Kirchenrecht am Lütticher Priesterseminar in der Ausbildung der Seelsorger tätig.
Herr Calles, wie definieren Sie eine sogenannte Nahtoderfahrung?
Nahtoderfahrung ist ein Sammelbegriff für alle außergewöhnlichen Bewusstseinszustände. Die meisten dieser Zustände ereignen sich in unmittelbaren lebensbedrohlichen Situationen. Es sind also Bewusstseinszustände, wo die Aktivität des Herzens bzw. des Gehirns ausgesetzt hat und die Menschen sich nach ihrem Erwachen an bestimmte Begebenheiten erinnern. Es ist ein Hinweis darauf, dass das Bewusstsein nicht an Gehirnfunktionen gebunden ist, dass es also ein Bewusstsein unabhängig vom Gehirn gibt.
Gibt es angesichts der vielen Nahtoderfahrungen jetzt Augenzeugen für das Jenseits oder sind sie abergläubische Spukgeschichtenerzähler?
Von Augenzeugen zu sprechen ist nicht angebracht, weil die Betroffenen mit ihren Augen nichts gesehen haben. Es ist eine andere Wahrnehmungsfâhigkeit, die irgendwie aktiviert wird. Wir sind auf die Zeugnisse dieser Menschen angewiesen, die solche Erfahrungen gemacht haben. Sie können nicht unmittelbar beobachtet werden. Da stellt sich die Frage, welche Glaubwürdigkeit diese Personen haben. Sind ihre Erfahrungen Spukgeschichten oder liegt ihnen eine Wirklichkeit zu Grunde. In den letzten Jahrzehnten wurden einschlägige Untersuchungen angestellt, die sich über Tausende von Fällen erstrecken, so dass man bestimmte Zusammenhänge herausarbeiten konnte. Es sind keine naturwissenschaftlichen Erkenntnisse. Es stellt sich aber die Frage, ob man das, was tausende Menschen mit sehr ähnlichen Worten und Begriffen schildern, einfach als Phantasiegebilde abtun soll oder es ernst zu nehmen ist, was in den letzten Jahrzehnten geschieht.
Sind Gott und das Leben nach dem Tod nunmehr bewiesen?
Gott und ein Jenseits nach dem Tod sind damit nicht bewiesen, aber diese Erfahrungen sind doch eindeutige Hinweise auf eine andere Wirklichkeit.
Was berichten denn diese Menschen, gibt es da gemeinsame Muster?
Die Lichterfahrung ist eine Gemeinsamkeit, die in allen Erfahrungen besonders hervorsticht. Alle berichten davon, dass sie einem wunderbaren, verklärenden Licht entgegengingen und darin aufgehoben waren. Manche gingen durch einen langen Tunnel und hatten ein unbeschreibliches Glücks- und Wonnegefühl. Ein Merkmal in allen Erfahrungen ist, dass diese Personen ihr Leben danach gründlich verändert haben. Ihr Leben ist angstfreier und erfüllter geworden, sie schätzen die einfachen Dinge und Freuden des Lebens. Das unterscheidet Nahtoderfahrungen von Halluzinationen, die das Leben der Betroffenen im Nachhinein nicht verändern. So berichten zumindest Personen, die beides erlebt haben.
Sind das immer positive Erlebnisse?
Nach den statistischen Erhebungen bei mehreren Tausend untersuchten Fällen sind neunzig Prozent positive Erlebnisse.
Wie viele Menschen machen während ihres Lebens eine solche Erfahrung?
Seitdem diese Erfahrungen ernst genommen werden, wagen immer mehr Menschen mit ihrer Erfahrung an die Öffentlichkeit zu treten und darüber zu sprechen. Menschen werden sich deutlicher bewusst, dass sie solche Erfahrungen gemacht haben und finden erst in jüngster Zeit Worte und Ausdrucksmöglichkeiten, um darüber zu berichten. Die Statistiken erlauben die Schlussfolgerung, dass acht bis zehn Prozent der Menschen solche Erfahrungen machen, bzw. gemacht haben.
Können Sie sich erklären, warum das Phänomen nicht bei jedem auftritt?
Eine Erklärung dafür gibt es nicht. Wir sind in einem Bereich, wo es keine Gesetzmäßigkeiten mehr gibt. Es ereignet sich in einer Wirklichkeit jenseits von Raum und Zeit. Und wir können uns eine solche Wirklichkeit mit unseren Erklärungsmustern nicht vorstellen. Wissenschaftliche Erkenntnisse, die sich u.a. aus der Relativitätstheorie ergeben, zeigen, dass eine Wirklichkeit ohne Raum und Zeit durchaus möglich ist. Je mehr wir uns der Lichtgeschwindigkeit nähern, je mehr schrumpfen Raum und Zeit auf null. Die betroffenen Personen berichten ja alle von Lichterfahrungen, vermutlich gelangen sie in diesem Bereich der Raum- und Zeitlosigkeit.
Wie beeinflusst eine solche Erfahrung das Leben der betreffenden Menschen?
Sie ändern gründlich ihre Lebenseinstellung. Die Angst vor dem Tod schwindet. Fast alle berichten, dass sie traurig waren, wieder in die Wirklichkeit von Raum und Zeit zurückkehren zu müssen.
Wie hat die Nahtod-Forschung Ihre persönliche Weltsicht verändert?
Sie hat meine persönliche Weltsicht nicht grundsätzlich verändert. Ich persönlich neige dazu, diese Erfahrungen ernst zu nehmen, weil sie irgendwie das bekräftigen, was mein christlicher Glaube mir sagt. Gott ist Licht, wir gehen dem Licht entgegen.
Was ist dann der Tod? Haben Sie Angst vor dem Tod?
Der Tod ist der Ausstieg aus dem materiellen Körper, aus Raum und Zeit und ein Eingehen in die Lichtwirklichkeit. Ich habe derzeit keine Angst vor dem Tod. Ich weiß nicht, wie es sein wird, wenn ich ganz konkret damit konfrontiert werde. Besorgniserregende Diagnosen, die schon mal bei mir festgestellt wurden, haben mich nicht erschüttert.
Heute kann die Hölle niemandem mehr Angst einjagen. Wo liegt Ihrer Meinung nach die Grenze zwischen gesunder und ungesunder Angst davor, was den Menschen nach seinem Tod erwartet?
Ich denke, alles ist daran gelegen, wie wir unsere Glaubensaussage über das letzte Gericht verstehen. Dieses letzte Gericht ist kein Gericht, das verurteilt, verwirft, verdammt. Es ist ein Gericht, so wie es das deutsche Wort nahelegt, wo unser Leben endgültig richtig ausgerichtet wird. Die Nahtoderfahrungen bestätigen diese Sicht, wenn sie sagen, dass man in einem Augenblick sein ganzes Leben überblickt und selber nachempfindet, was man Mitmenschen an Gutem und Bösem angetan hat, und sich ein letztes Mal mit seinem Leben versöhnen kann. Sie sprechen nicht von schmerzlichen Erfahrungen bei diesem Versöhnungsprozess, sondern von Klarsicht, Einsicht und Erkenntnis.
Hatte jemals der Tod eines Menschen in Ihrem Leben eine so große Bedeutung, dass er Ihnen einiges bewusst gemacht hat?
Der Tod meines Vaters hat mir im Nachhinein bewusst gemacht, welche tiefe Verbundenheit ich mit meinem Vater lebte, was ich zeit seines Lebens nicht in dieser Tiefe empfunden habe. Daraus schlussfolgere ich, dass wir mit den Verstorbenen tief verbunden sind, eins sind, auch wenn uns nicht für jede Beziehung so deutlich bewusst wird, wie sie mir nach dem Tode meines Vaters geworden ist.
Soll sich der Christ über das Leben nach dem Tod konkrete Vorstellungen machen?
Wir machen uns Vorstellungen, aber sie entsprechen nicht ohne weiteres der Wirklichkeit. Vorstellungen können uns helfen, zu glauben. Im Glauben geht es nicht um das "Wie" der Wirklichkeit, sondern dass eine schöne Wirklichkeit uns erwartet. Ausmalungen des "Wie" können uns helfen zu glauben.
Gibt es eine Seele, ein Leben nach dem Tod? Wie kann man dem heutigen Menschen das Geheimnis der Auferstehung nahe bringen?
Ich habe kürzlich in einer kleinen Schrift von Markolf H. Niemz, "Bin ich, wenn ich nicht mehr bin? Ein Physiker entschlüsselt die Ewigkeit“, eine interessante Überlegung gelesen. Die Seele sagt er, ist das, was wir an Liebe und Weisheit in Raum und Zeit ansammeln. Wenn der Leib stirbt und Raum und Zeit aufhören bleibt dieser Schatz von Liebe und Weisheit, weil er nicht an Raum und Zeit gebunden ist. Das ist die Seele, die ewig bleibt, die unvergänglich ist. Die Schätze der vielen Menschen, die im Laufe der Geschichte gelebt haben und Liebe und Weisheit angehäuft haben, ergeben die göttliche Fülle. Diese Sicht spricht mich sehr an und steht auch in Einklang mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen über die Entstehung des Lebens und der Welt.
Karl-Heinz Calles, Eupen (2018)
Veranstaltungen der Lupe im November 2018
Do 8.11. An der Schwelle zum Jenseits (Film + Diskussion)
Was geschieht in dem Moment, in dem wir sterben? Die spannende Doku „An der Schwelle zum Jenseits“ (ca. 60 Min.) nähert sich dem Phänomen Nahtod. Die Filmemacher befragen Wissenschaftler und Betroffene. Die Diskussion leitet Karl Heinz Calles. (Eintritt: 5 €)
Do 15.11. Trauerbewältigung (Vortrag + Diskussion)
Die psychologische Beraterin Liane Becker referiert über „Trauerbewältigung - Vom Umgang mit Verlusten“. Der Weg bis zu einem neuen seelischen Gleichgewicht dauert oft mehrere Jahre. Liane Becker zeigt u.a., dass jeder Mensch die vier Phasen der Trauer durchlebt. (Eintritt: 5 €)
Do 22.11. Das neue belgische Erbrecht (Vortrag + Diskussion)
Das neue belgische Erbrecht trat bereits am 1. September 2018 in Kraft. Der Jurist Axel Kittel befasst sich mit Fragen des Testaments, des Erbens und Vererbens: Wie fertigt man ein Testament an? Was ist ein Erbschaftsvertrag? Wer erbt nach einem Todesfall? (Eintritt: 5 €)
Do 29.11. Geschichte der AS Eupen 1968-2005 (Filmabend auf Leinwand)
Zunächst werden die „Höhenflüge“ der AS Eupen von 1968-1974 in stehenden und bewegten Bildern gezeigt. Dann werden die Aufstiegsrunde 2003 zur 1. Division sowie weitere Höhepunkte bis 2005 präsentiert. Die Filme (105 Min.) sind ein Muss für jeden AS-Fan. (Eintritt: 5 €)
* Die Abende finden jeweils um 20 Uhr in Eupen, Neustr. 93, statt. Anmeldung so rasch wie möglich: Tel. 087/ 552719 oder lupe.info@unitedadsl.be. Weitere Bildungsangebote: www.lupe.be
Einweihung: Der neue Kirchenbering in Bütgenbach wurde gesegnet
Blickpunkt, Treffpunkt und Mittelpunkt
Bütgenbach
Der neu gestaltete Kirchenbering in Bütgenbach und das neue Kriegsopferdenkmal sind am Sonntagvormittag offiziell ihrer Bestimmung übergeben worden.
von Lothar Klinges
Rund 100.000 Euro an Materialkosten hat sich die Gemeinde Bütgenbach die Neugestaltung des Kirchplatzes in Bütgenbach kosten lassen. Das Geld sei sehr gut angelegt, äußerte Bauschöffe Charles Servaty, und allen an der Planung und Umsetzung des Vorhabens Beteiligten bescheinigte er eine ausgezeichnete Arbeit. Noch bleiben einige kleinere Anpassungen zu machen, so soll im Herzen des Sitzkreises noch das Wappen der Familie von Rolshausen angebracht werden, welches seit 1984 auch das Wappen der Gemeinde ist.
Zur offiziellen Einweihung des neu gestalteten Kirchenberings hieß der stellvertretende Bürgermeister Charles Servaty in Vertretung für den terminlich verhinderten Bürgermeister Emil Dannemark, viele Bütgenbacher Bürger und Ehrengäste willkommen. Dank sagte der Schöffe, der für die ländlichen Entwicklung in der Gemeinde zuständig ist, der Örtlichen Kommission zur Ländlichen Entwicklung (ÖKLE) und der daraus entstandenen Arbeitsgruppe. Besonders würdigte er den Einsatz des Arbeiterdienstes der Gemeinde für die "Qualitäts- und Maßarbeit" mit Bauhofleiter Patrick Faymonville, der die Pläne entworfen hat. Ausführlich schilderte Charles Servaty den Werdegang der Planungen, die bereits im Frühjahr 2015 in Angriff genommen wurden. Er ließ die Baumaßnahme von den ersten Überlegungen bis zur endgültigen Fertigstellung Revue passieren. Zahlreiche Sitzungen, Treffen und Besichtigungen seien nötig gewesen, um ein möglichst optimales Ergebnis zu erreichen. Die Maßnahme sei sehr zügig durchgeführt worden. Dazu habe die Arbeit einer effizienten Gemeindeverwaltung mit René Spoden einen nennenswerten Beitrag geleistet.
Ein erstes Schreiben wurde am 25. Oktober 2015 vom Kirchenfabrikrat und der Stefanus-Pfarre (Alfons Fuhrmann), von der Interessengemeinschaft Bütgenbach-Berg (Thorsten Maraite) und der Arbeitsgruppe Bütgenbach-Berg der ÖKLE (Martha Limburg) unterzeichnet. In seiner Sitzung vom 2. März 2017 genehmigte der Gemeinderat die Arbeiten zur Erneuerung des Kirchenberings in Bütgenbach und legte die Bedingungen zur Vergabe des Lieferauftrages fest. Die Arbeiten wurden bis auf wenige Ausnahmen in Eigenregie (Bauhof) durchgeführt. Die Materialkosten wurden laut diesem Beschluss auf 93.115,55 € inkl. MwSt veranschlagt. In seiner Sitzung vom 21. April 2017 beschloss der Gemeinderat die Erweiterung der öffentlichen Beleuchtung im Bereich Marktplatz über 16.593,63 € ohne MwSt. Am 29. August 2017 wurde das Unternehmen Torsten Ritter mit der Lieferung von Material und der Durchführung der Maurerarbeiten am Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege über einen Gesamtbetrag von 10.765,00 € o. MwSt. beauftragt. Für die neuen Namenstafeln aus Inox zeichnete das Unternehmen AIS Construct (Erwin Maraite) verantwortlich. Die Beleuchtung steuerte der Fachbetrieb Elektro Linden, insbesondere Mario Linden bei.
Am Sonntag wurde die Segnung des Kirchenvorplatzes und des gesamten Berings vollzogen. Für den musikalischen Rahmen bei der Einweihungsfeier sorgte der Kirchenmusiker Ralf Dederichs aus Konzen. Der Seelsorger wies auf die Bedeutung eines einladenden Kirchenvorplatzes hin und wünschte dem neugestalteten Platz, "dass er von vielen Mitbürgern genutzt wird und dass sie sich hier stets wohlfühlen.“ Ihm, der von Anfang an die Arbeiten genauestens verfolgen konnte, seien beim näheren Betrachten, drei Wörter eingefallen, die ihm zu dem neu gestalteten Platz zu passen scheinen: Blickpunkt, Treffpunkt und Mittelpunkt.
Die Kirche würde durch den neugestalteten Kirchenbering noch mehr zu einem echten Blickpunkt. Jeder Ort brauche eine Mitte, die zum Verweilen einlädt, von der aus Fremde wie Einheimische sich orientieren können. Sie soll auch sozusagen ein Aushängeschild sein für die Menschen, die hier wohnen. Dieser "Blickpunkt" gebe dem Dorf ein Gesicht und zwar zwischen gestern und heute. So wurde das Kriegsopferdenkmal mit Stelen und Lichteffekten bedacht und besonders hervorgehoben. Im Kirchenbering seien Ruhe- und Begegnungszonen eingerichtet worden, die den Ort zu einem "Treffpunkt" machen. Dieser Ort biete sich als Rastplatz an. Aus dem Althochdeutschen "rasta" kommt das Wort "rasten", und bedeute so viel wie Ruhe. Genau dazu lade der Kirchplatz und die Kirche ein. Zu so einem Platz gehören eine angenehme Atmosphäre, Sauberkeit und eine schöne Aussicht auf die Stefanuskirche und den Marktplatz, damit der Mensch sich mit Geist und Seele erholen kann. Und schließlich sei dieser Ort ein Mittelpunkt. Wie bei einem Fahrrad alle Speichen von der Nabe gehalten werden, so dass sie das Rad stabilisieren, so brauche eine Dorfgemeinschaft auch im übertragenen Sinn eine Nabe, eben einen Mittelpunkt.
Künstler Hermann Kirch aus Rohren hat das Kriegsopferdenkmal geschaffen
Ein Mahnmal als Erinnerung und gegen das Vergessen
Das Kriegsopferdenkmal, das erstmals am Sonntag, 17. September 1933, dem Jahr der Machtergreifung Hitlers, eingeweiht wurde, fand rechts neben der Kirche vor der Totenkapelle einen neuen sichtbaren Standort.. Damals war allgemein von "Helden" die Rede, die für die Verteidigung der Heimat den "Heldentod" starben.
Charles Servaty dankte der Kerngruppe, insbesondere Architekt Heinz Schwarz, der einen ersten Entwurf der vier Säulen vorgelegt hatte. Besonders hob der Schöffe die Sisyphusarbeit des Lokalhistorikers Manfred Dollendorf hervor, "der in einer akribischen Forschungsarbeit so manchen fehlenden Namen und so manches Sterbedatum ausfindig machen konnte."
Das Denk- und Mahnmal stellt eine Mutter dar, die um ihren Sohn trauert. Es wurde von dem Künstler Hermann Kirch geschaffen, der am 17. Februar 1907 als viertältester von sieben Jungen in einer Landwirtschaftsfamilie in Rohren bei Monschau geboren wurde. Schon als 12-jähriger Hütejunge hat er mit einem einfachen Taschenmesser kleine Kunstwerke geschnitzt. Der Vater von Hermann Kirch war Schreinermeister und erkannte die außerordentliche Begabung seines Sohnes und schickte ihn in Rohren zum Schreinermeister Johann Strauch zur Erlernung dieses Handwerkes. Später besuchte er die Kunstakademie in Königsberg. Immer mehr Denkmäler entstanden auf Grund seiner Entwürfe und Ausführungen. Er verstand es meisterhaft, klobige große Granitblöcke zu unverfälschten Denkmälern zu formen. Der vielseitige Künstler versuchte, den Mensch mit seinen Emotionen, den Charakter des Eifelmenschen zum Ausdruck zu bringen, wie er durch die Kargheit des Bodens bedingt war. Später wurde er Lehrer und unterrichtete an Berufsschulen in Monschau, Eupen und Malmedy. Er ist im Zweiten Weltkrieg in Norditalien im Partisanenkampf gefallen.
Die Verschiebung des Denkmals wurde bereits vor 58 Jahren, im Jahr 1960 ins Auge gefasst, wie aus den Protokollbüchern im Gemeindehaus ersichtlich ist. Im Rahmen der damaligen Sitzung wurde darauf hingewiesen, dass bereits mit den Arbeiten an der neuen Kirche (1929) ersichtlich wurde, dass das Denkmal genau vor dem Haupteingang zur Kirche stehen würde. Es wurde jedoch schon damals vereinbart, das Denkmal bis zur Fertigstellung der neuen Kirche (1931) an dieser Stelle zu belassen, es jedoch danach an einen anderen Ort zu versetzen. Es passierte aber ist nichts bis zum 17. August 1960, als der Rat folgenden Beschluss fasste: „Wegen der Dringlichkeit der Ausführung der Straßenarbeiten vor der Kirche, beschließt der Rat, bei Stimmeneinheit der anwesenden Mitglieder, das bestehende Denkmal zu entfernen und ein neues Denkmal seitlich der Kirche zu errichten. Die Ausgabe in Höhe von 140.000 Franken wird auf den Posten für Kirchenneubau gebucht.“ Trotz dieses konkreten Vorhabens tat sich wieder nichts. In den 1960er Jahren wurde lediglich das Denkmal instandgesetzt und um die Namen der Gefallenen des Zweiten Weltkrieges erweitert.
Nunmehr befindet sich das Mahnmal in unmittelbarer Nähe zur Totenkapelle an einem Ort, der zur Besinnung und zum Nachdenken einlädt. Bei der Segnung des Denkmals, das auf den vier Bruchsteinsäulen die Namen der Opfer, jeweils zwei Stelen pro Weltkrieg, enthält, wurde darauf hingewiesen, dass die Menschen von Jahr zu Jahr weniger werden, die den Zweiten Weltkrieg mitgemacht und damals Kameraden, Freunde oder Angehörige verloren haben. Die Menschen werden immer weniger, die Luftangriffe selbst miterlebt haben und aus bitterer Erfahrung wissen, was Angst, Hunger, Not, Krieg, Vertreibung und Gefangenschaft bedeuten. Daher werde das Denkmal immer wichtiger: als Erinnerung und gegen das Vergessen. Damit der Friede und die Freiheit auf immer erhalten bleiben, lädt das Kriegsopferdenkmal dazu ein, stets der Opfer von damals zu gedenken, damit in Zukunft keine neuen Kriegsopfer zu beklagen sind. (kli)