Sternsinger bringen den Segen der Weihnacht
Einsatz für Gottes Schöpfung in Kenia und weltweit
Liebe Pfarrfamilie,Die Heiligen Drei Könige nennen wir die Kinder, die um Erscheinung des Herrn, am 7. Januar in Elsenborn und Weywertz und am 8. Januar in Bütgenbach und Berg von Haus zu Haus und im Seniorenheim von Zimmer zu Zimmer ihr Lied singen, den Menschen Segenswünsche übermitteln und Geld sammeln für Kinder in Kenia und weltweit.
In dem Namen „Drei Könige“ hat sich etwas Großes erhalten: Was der Stern verheißen hat, hat ein Gesicht und ist ein Mensch. Auf die, die ihn finden, erkennen und verehren, fällt etwas von seinem königlichen Glanz, und darum sind sie wahrhaft Könige.
So auch ihre Nachfahren: Die Spenden, die unsere Sternsinger für Gottes Schöpfung in Kenia und weltweit sammeln, sind das Gold, das sie an der Krippe niederlegen. Sie kommen in die Häuser als Zeugen einer Welt, in der ein kleines Kind das Größte und der Anbetung wert ist. Der Segensspruch, den sie an die Türen schreiben, kündet: Ihr, die ihr hier wohnt, seid mehr als eure Leistung, euer Geld, euer Besitz und Ansehen - euer Leben ist ein Stück Gotteslob, das ist eure höchste Würde, die euch nichts und niemand nehmen kann.
Und da ist noch die uns fremde Myrrhe. Die bittere Myrrhe diente der Einbalsamierung eines Leichnams. Als Gabe an der Krippe war sie schon ein Hinweis auf das Schicksal des neugeborenen Königs, der am Kreuz sterben, dann aber zu neuem Leben auferstehen sollte. So sagt die Myrrhe jenen, die es verstehen: Auch das Bittere in deinem Leben, das Gebrochene, ja selbst der Tod hat nicht das letzte Wort.
Wie gut, dass es die Drei Könige und unsere Sternsinger gibt.
Euer Pastor Lothar Klinges
Fotos von den Vorbereitungstreffen der Sternsinger im Pfarrverband Bütgenbach
Anfang Januar ziehen die Sternsinger wieder durch die Straßen Ostbelgiens. In den neun Pfarrverbänden der Dekanate Eupen-Kelmis und Eifel wurden Königsgewänder genäht, Kronen gebastelt und schwarze Schminke organisiert. Vor allem aber haben sich die Kinder inhaltlich mit dem Thema auseinandergesetzt. Knapp 1000 Sternsinger werden in der Deutschsprachigen Gemeinschaft unterwegs sein, um Gottes Segen „20*C+M+B+17“ an die Haustüren zu schreiben. „Segen bringen, Segen sein. „Gemeinsam für Gottes Schöpfung in Kenia und weltweit” heißt das Motto für das Jahr 2017. Alle Sternsinger, die bei der Aktion mitmachen, ziehen Anfang Januar von Haus zu Haus und sammeln Geld für Kinder in aller Welt, insbesondere im Beispielland Kenia. In diesem Jahr steht das Thema "Schöpfung" in diesem ostafrikanischen Land und in der ganzen Welt im Mittelpunkt der Aktion.
33. Sternsingeraktion: Das Thema Klimawandel in den Mittelpunkt gerückt
Die kleinen Könige bringen Segen und wollen Segen sein
Rocherath
Rund um den Jahreswechsel ist es wieder soweit: Sollten Sie in diesen Tagen Kinder und Jugendliche in ungewöhnlich prächtigen Gewändern sehen – mit bunten Kronen und leuchtenden Sternen und mit einer Sammelbüchse - dann haben Sie mit Sicherheit Sternsinger aus Ostbelgien vor sich.
Von Lothar Klinges
„Segen bringen, Segen sein!“ ist auf den Sammelbüchsen zu lesen. Unter dem Motto „„Gemeinsam für Gottes Schöpfung in Kenia und weltweit“ sind Anfang des neuen Jahres knapp 1000 Sternsinger(innen) in Ostbelgien unterwegs, um mit dem Kreidezeichen „20*C+M+B+17” den Segen „Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus” in Häuser und Wohnungen zu tragen. Damit die Kinder in Kenia und überall in der Welt Zukunft haben, machen sich die Sternsinger auf den Weg und bauen mit an einer gerechteren und besseren Welt.
Als leuchtendes Zeichen geht den Jungen und Mädchen der „Stern von Betlehem“ voraus. In diesem Jahr wird das Thema „Schöpfung“ in den Mittelpunkt der Sternsingeraktion gerückt. Mit den Spenden an die Sternsinger werden vorrangig Projekte für Kinder und Jugendliche in Kenia und in der ganzen Welt unterstützt. Gerade im Brückenschlag der Solidarität von Kindern mit Kindern und in der Auseinandersetzung mit der Lebenswirklichkeit Gleichaltriger in den Ländern des Südens liegt die Seele des Sternsinger-Gedankens.
Mit ihrem diesjährigen Motto möchten die Sternsinger zeigen, wie wichtig die Sorge um die Umwelt ist. Das Aktionsplakat zeigt einen Jungen mit Namen Pablo, der in Kenia lebt. Gut erkennbar ist der trockene und staubige Boden, auf dem Pablo steht. Es hat wohl lange nicht mehr geregnet.
In der Gegend, in der Pablo lebt, war es schon immer sehr trocken. Aber seit einigen Jahren spielt das Wetter völlig verrückt. Es fällt manchmal ein ganzes Jahr oder sogar mehrere Jahre gar kein Regen – und dann kommt plötzlich ein schreckliches Unwetter. Für die Menschen in Kenia ist das ganz schlimm, denn die meisten von ihnen sind Bauern, sie leben von dem, was sie anbauen. Viele haben keinen Beruf, in dem sie Geld verdienen können, um sie sich etwas zu Essen zu kaufen. Sie sind darauf angewiesen, dass das Wunder der Schöpfung – der Weizen, der aus einem kleinen Korn zur starken Frucht reift – auch wirklich geschieht. Sonst müssen sie hungern.
Weltweit helfen Sternsinger Pablo, seinen Freunden und den Familien. Mit dem Geld, das gesammelt wird, können die Menschen in Kenia zum Beispiel Wasserstellen bauen. Es wird auch Familien geholfen, die ihr Haus bei einem Unwetter verloren haben – denn das passiert auch oft. Nicht nur die Ernte wird durch Sturm, Regen und Hagel zerstört, Menschen verlieren auch ihre Häuser. Und noch etwas ganz Wichtiges kann mit der Hilfe der Sternsinger geschehen: Die Bauern in Kenia bekommen Saatgut für Pflanzen, die besser mit Trockenheit klarkommen, sodass auch in Jahren ohne Regen das Wunder geschehen kann: Aus kleinen Körnchen wird eine große Ernte, von der alle satt werden.
Das Wetter ist offensichtlich etwas ganz Wichtiges. Klar, wir wollen wissen, ob wir einen Regenschirm brauchen oder wie warm wir uns anziehen müssen. Denn das Wetter ändert sich bei uns oft von einem Tag auf den anderen.
Tatsächlich ist das Wetter für die Menschen in der Turkana-Region im Norden Kenias ein ganz großes Problem. Denn wo es nicht regnet, ist auch kein Wasser. Und wo kein Wasser ist, kann auf Dauer kein Mensch, kein Tier und keine Pflanze leben. Deshalb helfen die Sternsinger den Kindern in der Turkana-Region.
Ein eindrucksvoller Film dient als Einstieg in das Vorbereitungstreffen mit den Sternsingern. Reporter Willi Weitzel war zum fünften Mal für die Sternsinger unterwegs – diesmal in Kenia. Er ist in das afrikanische Land gereist, um zu erfahren, wie Kinder dort leben und wie ihnen mit den von den Sternsingern gesammelten Spenden geholfen werden kann.
Die Sternsinger in Ostbelgien werden einiges an Strecke zurücklegen, wenn sie losziehen, um den Menschen den Segen fürs neue Jahr zu bringen. Gutes Schuhwerk brauchen sie dafür. Dazu tragen die Kinder einen Button mit dem Slogan "Ich bin ein Sternsinger". Neben dem großen Weihnachtsstern gehört beides zur offiziellen Ausrüstung der kleinen Könige. In ganz Ostbelgien werden sie von Erwachsenen begleitet, die für die Gewänder, die Organisation und den Fahrdienst Sorge tragen.
Im Januar 2016 kamen ostbelgienweit 88.058 Euro bei der Sammlung zusammen, die für Not leidende Kinder in aller Welt bestimmt waren. Im vergangenen Jahr 2015 wurden in der DG bei der Aktion 84.916 Euro gesammelt. Damit lag der diesjährige Betrag um rund 3.000 Euro über dem Erlös von 2015.
EU-Parlament empfängt Könige aus sieben Nationen
Rocherather Sternsinger zu Gast in Brüssel
Rocherath
25 Sternsinger aus Deutschland, Österreich, Italien, Ungarn, Serbien, Rumänien und (Ost-) Belgien werden am Dienstag, 10. Januar 2017, im Europaparlament erwartet. Die Mädchen und Jungen werden beim EU-Parlamentsvizepräsidenten Rainer Wieland in Brüssel zu Gast sein. Im Anschluss besuchen die Sternsinger das Büro der COMECE, der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft.
Die ostbelgischen Sternsinger werden in Brüssel mit vier 12-jährigen Jugendlichen aus Rocherath-Krinkelt vertreten sein und werden dabei begleitet von Melanie Fickers-Hönen und Pascale Locht, seit wenigen Monaten Schulleiterin des Schulzentrums Rocherath-Manderfeld-Wirtzfeld.
Maggie Mertens freut sich besonders, Sternsinger aus verschiedenen Ländern Europas zu begegnen und mit ihnen für eine gute Sache zu singen. "In ungarischer und englischer Sprache zu singen, ist gar nicht so einfach", erzählen die vier Jugendlichen, die seit sechs Jahren Sternsinger in Rocherath-Krinkelt sind und sich dafür einsetzen wollen, dass auch andere Kinder ein besseres Leben haben. Martyna Dylikowska ist gespannt, das Brüsseler Europaparlament kennenzulernen. "Es macht viel Freude als Sternsingerin von Haus zu Haus zu ziehen und den Menschen den Segen an die Tür zu schreiben." Auch Jodie Heck, für die es eine Ehre ist, den Segen der Weihnacht an die Türen zu schreiben, und Daniel Schröder freuen sich auf die Begegnung mit dem EU-Parlamentsvizepräsidenten, auf die Privatrundführung mit Ostbelgiens EU-Abgeordneten Pascal Arimont und auf die Begegnung mit den Sternsingern aus weiteren sechs Nationen. "Es ist für uns eine einmalige Chance, mit diesem Empfang dazu beitragen zu können, anderen Kindern in den Ländern des Südens zu helfen", erklären die vier jungen Sternsinger einstimmig, die alles daran setzen wollen, möglichst viel Geld zu sammeln. Die Texte, die sie in Brüssel aufsagen werden, kennen sie bereits auswendig.
"Es ist ein besonderes Ereignis und eine einmalige Gelegenheit für die Kinder", sagt Melanie Hönen, die seit drei Jahren im Elternrat der Gemeindeschule für die Sternsingeraktion verantwortlich ist. In Rocherath-Krinkelt wird die Sternsingeraktion gemeinsam von den Lehrpersonen und dem Elternrat getragen. "Die Aktion wie auch die Jahresthemen sprechen mich immer wieder besonders an." Zusammen mit Pascale Locht, die sich bestens in Brüssel auskennt, freut sich Melanie Hönen darauf, mit dem Schreiben des Sternsinger-Segens auch um einen guten Geist im EU-Parlament als Ort der Begegnung der Völker Europas zu beten.
Die Verantwortlichen des Bischöflichen St. Marien-Institutes Büllingen und der Gemeinschule Rocherath haben sofort zugesagt, der Schulleiterin und den Kindern für die beiden Tage in Brüssel schulfrei zu geben, "denn die Jugendlichen haben dort die Chance, eine wichtige Erfahrung mit Jugendlichen aus anderen Ländern Europas zu machen."
Am Vortag, am Montag, 9. Januar, treffen die vier Sternsingerinnen aus Rocherath-Krinkelt zusammen mit ihren Begleitpersonen in Brüssel ein. Am Vorabend findet ein Kennenlernen und eine gemeinsame Probe im Hotel statt. Nach einem gemeinsamen Frühstück am Dienstagmorgen werden die Delegationen von Rainer Wieland empfangen und den Segen schreiben. Es folgt eine Besichtigung des EU-Parlaments. Auch verbringt Ostbelgiens EU-Parlamentarier Pascal Arimont den Nachmittag mit den kleinen Königen aus der Eifel.
Empfang im Eupener Parlament
Bis vor sieben Jahren fand der jährliche Empfang der Sternsinger beim Parlamentspräsidenten in Eupen statt. Im Januar 2016 wurde diese Tradition unter Präsident Karl-Heinz Lambertz wieder aufgenommen. Für Mittwoch, 11. Januar 2017, hat Parlamentspräsident Alexander Miesen die ostbelgischen Sternsinger zu einem Empfang in Eupen eingeladen. Die neun ostbelgischen Pfarrverbände werden vertreten sein: aus dem Pfarrverband Amel wird es eine Gruppe aus Deidenberg sein, aus Büllingen eine Gruppe aus Mürringen, aus Burg-Reuland Sternsinger aus Reuland, Alster, Bracht, Lascheid und Maspelt, aus dem Pfarrverband Bütgenbach sind es Sternsinger aus Elsenborn, aus dem Pfarrverband Eupen-Kettenis kommt eine Gruppe aus Eupen, aus dem Pfarrverband Kelmis-Hergenrath eine Gruppe aus Hergenrath, aus Lontzen eine Gruppe aus Walhorn, St.Vith wird vertreten sein durch eine Gruppe aus Hinderhausen und Raeren durch eine örtliche Delegation. Die Gruppen werden sich vorstellen und die Sternsinger aus dem Pfarrverband Büllingen werden den Segensspruch im Parlamentsgebäude anbringen. Abgeschlossen wird das Treffen mit einem gemütlichen Teil in der Cafeteria des Parlaments. (kli)
Fotos von den Sternsingern aus Rocherath
INFO
Die eingegangenen Spenden aus der Sternsingeraktion in den ostbelgischen Pfarren bis spätestens 30. Januar 2017 auf das Konto überweisen: Sternsinger Ostbelgien, Bergkapellstraße 46, 4700 Eupen, IBAN: BE83 7310 1494 2015, BIC: KREDBEBB. Mitteilung: Sternsingeraktion 2017 Pfarre (bzw. Pfarrverband)
HINTERGRUND
- Der Segen „20*C+M+B+17“ ist die Abkürzung für den lateinischen Spruch „Christus mansionem benedicat“, der übersetzt „Christus segne dieses Haus“ bedeutet. Die „20“ und die „17“ stehen für die Jahreszahl 2017. Die Sternsinger gehen von Haus zu Haus, schreiben diesen Segen an die Türen und sammeln Geld für Not leidende Kinder überall auf der Welt. Der Stern, den die Kinder mit sich tragen, steht für den Stern, dem die Weisen aus dem Morgenland gefolgt sind. Die drei Kreuze bezeichnen den Segen: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
- Die Weisen aus der Bibel wurden im Nachhinein zu Vertretern der damals bekannten Kontinente Asien, Afrika und Europa ernannt. Darum wird einer der Könige mit dunkler Hautfarbe dargestellt.
- Die Sternsinger sind in der Regel zu viert unterwegs. Drei Kinder stehen für die drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar, das vierte Kind ist der Sternträger. Die Weisen aus dem Morgenland brachten dem Jesuskind kostbare Geschenke. Damit machten sie darauf aufmerksam, dass Jesus ein König ist – deswegen das Gold. Dass Jesus Gottes Sohn ist, verdeutlicht der Weihrauch. Dafür, dass er jedoch auch ein Mensch ist und sterben wird, steht die Myrrhe, mit der man in der Antike die Toten einbalsamierte.