"Wa-Ta Touille" will Freude bereiten

Im Gebetbuch sämtliche Griffe über die Noten geschrieben

Mit "Wa-Ta Touille" den Menschen die Unterhaltungsmusik zurückgeben, die über Jahre hinweg immer mehr verloren gegangen ist, ihnen mit den Liedern Freude bereiten und sie zum Mitmachen animieren, so das Ziel des 2018 gegründeten Stimmungsduos mit Walter Wio und Tanja Mayer.


Wa-Ta Touille beim Urlaubermarkt 2019 in Bütgenbach

"Wenn Jung und Alt mit schunkeln, singen und tanzen, macht uns das sehr glücklich", erklärt Walter Wio. Dass ihre Musik mehrere Generationen anspricht, ist schon mehr, als sie sich je erhofft haben.

Bei Tanja Mayer entstand die Liebe zum Gesang bereits als Kind, als sie über mehrere Jahre in einem Kinderchor gesungen hat. Als Jugendliche schwächte diese Leidenschaft aber ab und erwachte tatsächlich erst wieder, als ihr ältester Sohn 2008 in der Dorfschule Oudler eingeschult wurde und es sich per Zufall ergab, dass sie dem damaligen Lehrer dabei half, mit den Schülern ein paar Lieder für einen kleinen Vortrag im Altenheim einzustudieren. Die Freude der Kinder am Singen erweckte auch wieder ihre eigene Freude daran, und da sie unbedingt weitermachen wollten, entstand zuerst eine Art Schulchor, aus welchem dann 2010 der Kinderchor "CHORallen" hervorging. "Neben dem Singen mit Kindern habe ich seitdem aber auch einige musikalische Projekte mitgemacht, bei denen ich meinen eigenen Gesang weiterentwickeln konnte."  

Bei Walter Wio spielte der Gesang erst sehr viel später eine Rolle. Seine Leidenschaft zur Musik jedoch begann als zehnjähriger Junge mit den ersten Trommelschlägen im Musikverein Waldesklang Herresbach, wohl bemerkt, nur wenn der Trommelspieler abwesend war. Dann bekam "Klein-Walter" einen Kakao und einen Fruchtsaft und sein Sonntag war gerettet.  Mit elf Jahren wollte er zum ersten Mal Trompete spielen und dank seiner Eltern, die ihm damals im Gebetbuch sämtliche Griffe über die Noten schrieben, gelang es ihm nach und nach, ein Gefühl für dieses Instrument zu bekommen. Der eigene Ehrgeiz war wohl die Grundvoraussetzung dafür, dass er damals nach ein paar Jahren als Trompetenspieler, noch weitere Instrumente lernen wollte. In den Musikvereinen Herresbach (1979-1995), Bütgenbach (1990-2014) und Dürler (2014-2018) spielte er in der Folge hauptsächlich Trompete und Flügelhorn. "Vielleicht habe ich ein angeborenes Talent zum Musiker, muss aber ganz deutlich sagen, dass alles, was ich mache, damals wie heute mit sehr viel Probenarbeit verbunden ist", unterstreicht Walter Wio.

Entstehungsgeschichte

Heribert Richardy, der Schmied aus Oudler und ein guter Freund des Paars, fragte Walter vor zwei Jahren, ob er nicht an Möhnendonnerstag "ein bisschen Musik in seiner Werkstatt machen könnte, wenn die Möhnen nachmittags dort zum Essen kommen." Da es das "Waschbrett-Duett" aber zu dem Zeitpunkt nicht mehr gab, war eigentlich klar, dass daraus nichts wurde. Es fiel Walter aber schwer, Heribert abzusagen, und Tanja tat es auch leid. "Da hatte Tanja die Idee, dass wir zwei mit den Halbplaybacks von kölschen Liedern, die wir damals für Karnevalsprojekte mit dem Kinderchor gekauft hatten, ein kleines Programm zusammenstellen könnten", erzählt Walter Wio. Gesagt, getan. Sie richteten sich im Keller einen Proberaum ein und starteten das Projekt. "Ehrlich gesagt, hätten wir Heribert nicht versprochen, für ihn was hinzukriegen, ich weiß nicht, ob es "Wa-Ta Touille" heute gäbe... Denn in den ersten Proben gab es einiges an Diskussionen. Jeder von uns beiden meinte, er könne dem Andern "musikalisch behilflich sein", um es freundlich auszudrücken", lacht Walter. Nach dem ersten Auftritt in Heriberts Schmiede bekamen sie weitere Anfragen, so dass sie sich dazu entschlossen, ein Duo zu gründen.

Als sie sich entschlossen hatten, dieses Konzept weiterhin anzubieten, wurden sie nach dem Namen des Duos gefragt, da die Leute Einladungskarten drucken wollten. So kam es, dass sie an Allerheiligen 2017 bei Walter Wios Mutter in Herresbach waren und ihr von dem Projekt erzählten. Sie verstand aber nicht alles und fragte dauernd nach, was das genau war, was sie da machen wollten. Sie stellte immer wieder dieselbe Frage: "Jo wata? Wat maat ihr do jenau?" Nachdem sie das "Jo wata" fünf Mal wiederholt  hatte, meinte Walters Schwester, dass das gut passen könnte: "Wa" für Walter und "Ta" für Tanja. Am selben Abend noch kam es zur Ergänzung "Touille", als er das aus Spaß aussprach, weil es an "Ratatouille" erinnerte, der Film, den beide am vorigen Tag mit den Jungen von Tanja Mayer gesehen hatten. "Wir fanden, dass es gut passe, weil das Eine eine Gemüsemischung darstellte und wir ja eine Mischung aus verschiedenen Musikrichtungen anbieten wollten", meinte Walter Wio.

Der Erfolg von Wa-Ta Touille lässt sich laut Tanja Mayer durch Walter Wios Vorgeschichte erklären. Durch viele außergewöhnliche Musikprojekte hat er im Laufe der Zeit viele Erfahrungen gesammelt und ist dadurch mittlerweile als Vollblutmusiker und Stimmungsmacher in der ganzen Gegend und über die Grenzen Ostbelgiens hinaus bekannt und beliebt. Bei eigens gegründeten Formationen, wie der "Orig. Chaos-Kapelle" (1996-2005) und dem "Waschbrett-Duett" (1996-2014) konnte er sich entfalten, aber auch als Sänger bei den "Rut Nasen" (2004-2014) und den "Froschtalern" (2001-2019), wusste, bzw. weiß er das Publikum immer wieder zu begeistern. "Bei 'Wa-Ta Touille' kann er sich austoben und alles einbringen, was er kann und was ihm Spaß macht, und das ist neben dem Gesang vor allem die Abwechslung in seinen Instrumenten", sagt Tanja Mayer. Wenn er das Publikum zwischendurch mit seinen kleinen Geschichten und Sprüchen unterhalten kann, blüht er förmlich auf. Mit viel Sinn für Humor erreicht er die Leute immer wieder aufs Neue, und wenn er sie persönlich kennt, werden sie auch gerne mal in seine Ansagen mit einbezogen. "Er hat einfach ein unverkennbares Talent zum Entertainer und es wäre sehr schade gewesen, wenn er sich tatsächlich, wie er es eigentlich vor drei Jahren vorhatte, aus der Musikszene zurückgezogen hätte", weiß Tanja Mayer.  "Ja, das war eigentlich der Plan, es ab 50 ruhiger angehen zu lassen und nur noch als Aushilfsmusiker zu fungieren", ergänzt Walter Wio. Doch die Rechnung hatte er ohne seine Partnerin gemacht. Nach dem kleinen Auftritt in Heriberts Schmiede war er ganz zufrieden, konnte sich aber nicht vorstellen, mehr daraus zu machen. Als beide eine Anfrage für einen ganzen Abend bekamen, war Tanja, im Gegensatz zu Walter, direkt davon überzeugt, dass sie das auch machen konnten. Walter Wio und Tanja Mayer hatten das Glück, stimmlich sehr gut zu harmonieren und so fanden sie bei den Proben nach und nach immer mehr Gefallen am gemeinsamen Musizieren.


Wa-Ta Touille beim Gartenfest am 2. August 2019 im Seniorenheim Bûtgenbach

Nachgefragt bei...

Tanja Mayer und Walter Wio

Eine Doppel-CD ist in Produktion

Wir führten ein Gespräch mit Walter Wio und Tanja Mayer, Mutter von zwei Söhnen (12 und 14 Jahren) ist 43 Jahre alt und stammt aus Merscheid (Luxemburg). Nach dem Abitur kam sie auf ein paar Umwegen 2004 zum Schreinerberuf und ist Schreinermeisterin und Geschäftsführerin einer kleinen Möbelschreinerei. Walter Wio ist 53 Jahre alt und stammt aus Herresbach. Seit 2000 ist er in der St.Vither Farbfabrik "Herkula" als Töner beschäftigt. Walter Wio hat Tanja vor sieben Jahren durch die Musik kennengelernt und beide bilden seit 2013 ein Paar.

Wie viele Titel spielt Ihr bereits und nach welchen Kriterien wählt Ihr die Lieder aus?

Tanja Mayer: Wir passen das Programm jeweils individuell an. Je nach Dauer, Alter des Publikums und Art der Festlichkeit, bemühen wir uns, allen Wünschen gerecht zu werden. Bei einem Repertoire von ca. 130 Liedern, die wir live singen, haben wir einiges an Auswahl zur Verfügung, um das Programm vorzubereiten, sind aber auch für spontane Musikwünsche offen. Bei einem Auftritt von fünf Stunden, wie auf dem Bütgenbacher Urlaubermarkt  ist natürlich von allem was dabei, wobei wir aber, als eine Gruppe aus dem Seniorenheim ankam, kurzfristig alte Lieder einbauten, um ihnen damit eine Freude zu machen. Für das Gartenfest im Seniorenheim Bütgenbach passten wir das Programm natürlich auch dem Alter des Publikums an, und es war für uns sehr schön anzusehen, wie demenzkranke Leute zusammen mit kleinen Kindern im Kreis schunkelten oder sogar dank des lieben Personals ein wenig tanzen konnten.

Ihr tretet praktisch jedes Wochenende auf. Bleibt da noch Zeit für Privatleben?

Tanja: Wir brauchen zwischendurch auch mal kleine Auszeiten, aber das gemeinsame Musizieren bereichert unser Privatleben auf eine wunderbare Art, die man kaum in Worte fassen kann, und das würden wir nicht mehr missen wollen.

Walter: Besser hätte ich's nicht sagen können. Und haben wir keinen Auftritt, dann proben wir, wie bescheuert und merken nicht, wie die Zeit vergeht. Da ist es schon mal vorgekommen, dass wir an einem Wochenende 20 Stunden geprobt haben, bis es draußen langsam hell wurde. Jedes Mal planen wir für eine Probe nur zwei bis drei Stunden ein, doch meistens wird daraus mindestens das Doppelte. Wir sind wohl beide gleichermaßen verrückt nach der Musik.

Wie sehen die weiteren Pläne von „Wa-Ta-Touille“ aus? Habt Ihr konkrete Projekte?

Tanja: Wir hatten eine CD geplant und fingen an, die Lieder dafür auszuwählen. Dabei kamen wir auf ca 40 Stück, die wir gerne aufnehmen wollten. Da es uns aber sehr schwer fiel, davon die Hälfte  auszusortieren, entschieden wir uns, 2 CD's von je ca 20 Liedern zu machen: eine mit Tiroler Musik und ein paar Schlager-Oldies und die andere mit Kölscher Musik. Wir sind gerade mit der Produktion in vollem Gange und denken, dass die CD's bis Ende Oktober verfügbar sein werden.

Fotos hier

INFOS

Für Anfragen oder weitere Infos kann man sich bei Walter Wio melden: +32 (0)479 595 468, per Mail unter tm-miwwel@skynet.be oder auch über die Facebookseite von Wa-Ta Touille. Ab Ende Oktober 2019 ist die Doppel-CD bei den Auftritten oder bei Walter Wio erhältlich. 

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