Der Pilgerstab ist wieder in St.Vith angekommen

Minis on tour 2019: Rückkehr von der ostbelgischen Ministrantenwallfahrt mit unzähligen Eindrücken im Gepäck

„Wer Wurzeln hat, dem wachsen Flügel“, heißt ein geflügeltes Wort. Bei der Ministrantenwallfahrt nach Assisi und Rom hat dieses Wort seine Wirkung entfaltet. So freute sich die bischöfliche Delegierte, Fina Keifens, am Dienstagnachmittag beim Anblick hunderter begeisterter Jugendlicher bei der Rückkehr in der St.Vither Pfarrkirche.

von Lothar Klinges

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Bei der Abfahrt vor einer Woche hatte sie den Jugendlichen noch zugerufen: "Wer zu den Wurzeln des Glaubens aufbricht, kommt mit Flügeln zurück."  Diese Flügel konnte man bei der Schlussfeier bei den 379 jungen Pilgern und Begleitpersonen spüren, die am Montag, 8. April, sechs Reisebusse bestiegen hatten, um nunmehr am Dienstag verändert heimzukehren.

Unter den Teilnehmern war in der Tat so manches anders seit der Abfahrt vor einer Woche. Eine unbeschreibliche Stimmung herrschte kurz nach 16 Uhr, als die Busse am Triangel Halt machten und eine quicklebendige Schar von fast 400 munteren und aufgeweckten Jugendlichen und Erwachsenen vom Triangel aus auf den Platz vor der Kirche strömten. Der Kirchplatz wurde mit Schlachtrufen und Gesängen auf einen Schlag in ein Festivalgelände mit großer Bühne verwandelt. Umringt und sehnsüchtig erwartet von etwa 250 zujubelnden Eltern und Familienangehörigen brachten die Jugendlichen ihre überschwängliche Freude zum Ausdruck, so dass man spüren konnte: "Hier hat sich im Herzen der jungen Menschen etwas getan", wie Pilgerleiter Willy Margraff meinte. Inmitten dieser mit ihren weißen T-Shirts und orangen Schals mit dem Logo der Ministrantenwallfahrt bekleideten Jungpilger wurde der Pilgerleiter mit „seinen“ Ministranten willkommen geheißen.

Die Wiedersehensfreude war groß, aber noch großartiger war die Freude der Jugendlichen über das gemeinsam Erlebte auf der Pilgerreise, das ihnen unter die Haut gegangen ist.  Der Gesang auf dem Weg zur Kirche und in der Kirche wollte kein Ende nehmen, als Willy Margraff die Wallfahrer(innen) zum Abschlussgebet in die Pfarrkirche, wo die Pilgerkerze brannte, einlud. Und die Ministranten sangen stimmgewaltig das Lied der zwei kanadischen Schwestern Lennon und Maisy, "Love": "Sie fliegen hoch die Schmetterlinge und folgen den Wolken. Oh Sonne, halte mich in deinen Armen."  Dann stimmte der Pilgerleiter wieder den "Schlachtruf" an: minis... und die Antwort erschallte mit lauter Stimme in der Kirche: "on tour". Während ein Messdiener aus Medell ein weiteres Datum auf dem Pilgerstab eingraviert hat, stimmten die Minis wie ein großer Chor Glück ausstrahlend in den Sonnengesang des hl. Franziskus, "Laudato si", ein, der so ganz anders klang als noch beim Startgottesdienst. In der Kirche herrschte eine Atmosphäre, die von einer großartigen Lebens- und Glaubensfreude geprägt war und alle mitriss. Wessen Hände fügten sich nicht von ganz allein zum Klatschen? Wer musste da nicht einfach mitsingen?

Der Dank an Willy Margraff und dem Organisationsteam mit langanhalten stürmischen Ovationen wollte kein Ende nehmen. Lukas Assent dankte dem O-Team, den Bus- und Pfarrverbandsverantwortlichen "für das unvergessliche Erlebnis, die Geduld und positive Ausstrahlung, sowie die unerschöpfliche Energie und Improvisationsfähigkeit. Viele unter uns haben neue Freunde in ihr Herz geschlossen. Wir haben viel miteinander erlebt, gemeinsam gesungen, gebetet, gelacht und einander getragen." Zunächst aber dankte Willy Margraff den Ministranten für ihre Begeisterung, den Teammitgliedern, die allesamt ihre Aufgabe mit viel Einsatz erfüllt haben und der begleitenden Ärztin sowie den drei Krankenpflegerinnen, die angesichts des nassen Wetters so manches Mal im Einsatz waren.

Dann herrschte eine sagenhafte Ruhe, eine bewegende Atmosphäre innerer Sammlung, die mehrmals im Laufe der Feier auftrat. Spätestens hier hat auch der Letzte gespürt, dass auf der erlebnisreichen Pilgerfahrt etwas passiert ist. "Wer still werden kann, findet zu Gott." Willy Margraff, der die Jugendlichen in die Stille hineingeführt hat, lud zum Gebet ein und verwies auf den Stein, den die Ministranten beim letzten gemeinsamen Vorbereitungstreffen im März in der Maria-Goretti-Schule als Zeichen der Pilgerfahrt erhalten haben, und der die Jugendlichen und Begleitpersonen weiterhin an das Erlebnis der Wallfahrt erinnern will. Luc Assent und Peter Ortmanns dankten Willy Margraff, der mit dem Pilgerstab den Weg gezeigt hat und die Teilnehmer immer wieder darauf aufmerksam gemacht hat, die Spuren der Geschichte und des Glaubens zu entdecken und davon Zeugnis abzulegen. Seitens der Pilgergruppe erhielt der Pilgerleiter als Geschenk das große Franziskus-Kreuz in Erinnerung an Papst Franziskus und an Franz von Assisi.

Am 14. September ist ein Nachtreffen aller Ministranten vorgesehen. Bereits vorher finden weitere Treffen sowohl in Kleingruppen als auch unter  Begleiten statt, um das Erlebnis nachklingen zu lassen.

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STIMMEN

"Den Papst so nah und so echt zu erleben war einmalig"

Nach der Ankunft befragten wir mehrere Teilnehmer nach ihren Eindrücken.

 

Stimmen von Ministranten

Jannis Paquay (13) aus Bütgenbach freute sich, die Sehenswürdigkeiten Roms wie das Kolosseum kennengelernt zu haben. "Mit der Gruppe den Vatikan zu sehen und Rom zu erleben war herrlich. Ich habe viele neue Freunde kennengelernt."

Nicolas Eicher (18) aus Medell, der zum zweiten Mal an der Pilgerreise teilgenommen hat, meinte mit brüchiger Stimme. "Diesmal habe ich die Pilgerfahrt noch viel tiefer erleben können als beim ersten Mal. Auch war die Stimmung viel besser. Die Messe mit dem Papst war für mich etwas ganz Besonderes."

Für Laura Hock (16) aus Born hat die Pilgerfahrt in ihrem Leben Spuren hinterlassen. "Wir haben uns selber und unseren Glauben viel besser kennengelernt. In Rom haben wir Spuren von damals und heute entdeckt, sowie Geschichten gehört, die wir vorher nicht kannten."

Horst Reiter (50) aus Krewinkel nahm bereits zum sechsten Mal an der Pilgerreise teil und war zum zweiten Mal im Organisationsteam. "Jedes Mal ist das Erlebnis anders. Wir waren eine fantastische Gemeinschaft."  Der Höhepunkt war für ihn der Gottesdienst am Palmsonntag mit Papst Franziskus. "Die vielen funkelnden Augen zeigen mir, dass die Pilgerreise etwas mit den Jugendlichen gemacht hat."

Joelle Keller (16) aus Herresbach: "Ich habe innerhalb einer Woche unzählige Eindrücke gesammelt. Das hätte ich nicht gedacht. Wir haben es miteinander gut gehabt und waren füreinander offen. Der Petersplatz und der Petersdom haben mich überwältigt. Auch die vielen Gläubigen aus der ganzen Welt haben mir gezeigt,, dass wir eine weltweite Gemeinschaft sind."

Hannah Mreyen (17) aus Weywertz nahm zum ersten Mal an der Pilgerfahrt teil. "Die Ausstattung der Kirchen in Rom und Assisi hat mich tief beeindruckt. Es war ein tolles Gefühl in einer großen Gemeinschaft unterwegs zu sein."

Fabien Henkes (13) aus Hergersberg:: "Der Zusammenhalt und die Stimmung in unserer Gemeinschaft haben mich sehr berührt und waren einfach wunderbar."

Eva Langer (15) aus Born. "Das Wetter hat leider nicht immer mitgespielt, was unserer Stimmung aber keinen Abbruch getan hat. Ich habe eine wundervolle Zeit erlebt. Die Besichtigungen waren beeindruckend, besonders das Forum Romanum und der Petersdom."

Maggie Reiners (15) aus Herresbach: "Es war ein einmaliges Erlebnis, das ich in bester Erinnerung behalten werde. Die Aussicht von der Kuppel des Petersdomes auf Rom war traumhaft schön. Den Papst so nah und so echt zu erleben war für mich einmalig, und dazu noch die große Gemeinschaft unter uns Ministranten."

 

Stimmen von Begleitpersonen

Freddy Stoffels (51) aus Rocherath hat zum ersten Mal die Ministranten nach Rom begleitet. "Die Begeisterung hat mich schon bei der Eröffnungsfeier vor der Abfahrt ergriffen. Ich bin froh, Papst Franziskus zwei Mal begegnet zu sein. Die Messe mit ihm hat mich sehr beeindruckt, hatten wir doch Plätze ganz in seiner Nähe. Nicht nur die Besichtigungen in Rom, auch das  Erlebnis in Assisi bleiben für mich unvergesslich."

Lukas Assent (55) aus Eupen nahm bereits zum siebten Mal an der Ministrantenwallfahrt teil. "Ich bin trotzdem nicht müde, denn die Begeisterung ist überall zu erleben. Die Wallfahrt hat bei vielen Jugendlichen  und Erwachsenen und nicht zuletzt auch bei mir Spuren hinterlassen. Der Einsatz hat sich wirklich gelohnt, und es war ein gelungenes Projekt." Er hofft, beim nächsten Mal wieder dabei sein zu dürfen. "Vielleicht sind dann einige Ministranten als Begleiter oder Verantwortliche mit dabei, um das weiterzugeben, was sie erfahren haben."

Peter Ortmans aus Halenfeld nahm zum ersten Mal als Busverantwortlicher an der Fahrt teil: "Die Jugend ist so begeisterungsfähig und möchte Gemeinschaft erleben. Die Verbundenheit untereinander und das Füreinander zeigen, dass wir eine tolle Gemeinschaft waren, die niemanden ausgeschlossen hat. Am Palmsonntag konnten wir einen 400-Personen-Block besetzen. Das war ein besonderes Gemeinschaftserlebnis. Im Vergleich zu Rom war Assisi eine ganz andere Welt. Der Gottesdienst in der Kathedrale von Assisi hat mir sehr gut getan.

Udo Reinertz aus Espeler nahm zum zweiten Mal teil.  "Das Wetter hat uns in diesem Jahr vor zusätzliche Herausforderungen gestellt.  Bei der Generalaudienz am ersten Tag sind wir tüchtig nass geworden und mussten umdisponieren, was wir mit Hilfe der Begleiter gut gelöst haben."  Er will das Erlebte zunächst mal sinken lassen. "Manches muss aufgearbeitet und festgehalten werden für diejenigen, die künftig im O-Team die Pilgerfahrt organisieren werden.

Für Pilgerleiter Willy Margraff aus Bracht geht eine Reise zu Ende, die ihn als Hauptverantwortlichen stark gefordert hat. "Ich bin gerne mit jungen Menschen zusammen, denn in ihnen steckt sehr viel Gutes, wenn sie entsprechend, d. h. wenn ihnen Wege aufgezeigt werden. Wir haben sowohl Stille als auch Gesang und Tanz erlebt." Wenn auch müde, so ist er vor allem dankbar, weil sich die Arbeit gelohnt hat: "Die Begeisterung bei den Ministranten, die langsam gewachsen ist, war überall zu spüren. Höhepunkt war der Palmsonntag-Gottesdienst, der bei den Jugendlichen trotz Sprachschwierigkeiten einen intensiven Eindruck hinterlassen hat. Sie haben Kirche einmal anders erlebt, was unser Anliegen war. Ein weiterer Höhepunkt war die Erkundung des Petersdomes bis zum Besteigen der Kuppel. Wir sind in Rom positiv aufgefallen."   (kli)

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16.04.2019

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