"Mon Canto" in Monschau

Konzert: Chöre aus Elsenborn und Raeren singen in der Aukirche

Beim Chorkonzert in der Monschauer Altstadt geben sich acht Chöre die Klinke in die Hand. Für die Premiere des "MonCanto" am Samstag, 24. Februar, in der Monschauer Aukirche wurden acht Chöre aus dem Monschauer Land, aber auch aus Elsenborn und Raeren gewonnen.

»Die Chöre werden ihre musikalische Vielfalt präsentieren und die Freude am Singen dem Publikum vermitteln«, unterstreicht Elke Bourgeret vom veranstaltenden Chor "Maranatha". So wird es klassische Kirchenmusik geben, aber auch rockige Songs und Balladen. Zwei bis drei Lieder wird jeder Chor ab 19 Uhr präsentieren.

Der Konzertabend "Mon Canto" ist in Monschau neu. Er wurde von Maranatha ins Leben gerufen  Inspiriert durch die Mitwirkung des Chores am Abend der Städteregion im Krönungssaal  Aachen haben sich die Sänger gefragt: Geht so etwas auch in Monschau, und nach einigen Gesprächen wurde folgende Idee entwickelt: Maranatha möchte einen Chorabend in Monschau organisieren, an dem mehrere Chöre unterschiedlicher Natur und mit sehr unterschiedlichem Repertoire jeweils einen Auftritt von ca. zehn bis zwölf Minuten haben.

Mit dabei ist "Eifelchor" vom Pfarrverband Monschau  "Vom Herzen bis in dein Ohr - wir sind der Eifelchor" - so erklingt es jeden Mittwochabend im Eicherscheider Pfarrheim, wenn die Sänger des Chores unter der Leitung von Ralf Dederichs, Organist im Pfarrverband Bütgenbach, ihr eigenes Vorstellungslied voller Inbrunst schmettern. Die Resonanz auf das Chorprojekt des Musikerehepaars Sylvia Noel (mit Elsenborner Wurzeln) und Daniel Wiegand war von Anfang an riesig – mehr als 60 Singbegeisterte kamen zum ersten Treffen im Februar 2017. Und seitdem hat sich die Mitgliederzahl stabilisiert und ist sogar noch gestiegen. Der Eifelchor singt Eigenkompositionen wie das Stück "Komm her, sing mit" aus der Feder von Daniel Wiegand, aber auch verschiedenste Stücke aus den Bereichen Pop, Musical oder Gospellieder. "Gesungen wird, was das Herz berührt und einfach gut klingt", bringt es die Gesangslehrerin Sylvia Noel auf den Punkt.

Freude am Singen

»Bei unseren Proben wird viel gelacht, aber auch viel geschafft«, freut sich Daniel Wiegand über die Entwicklung vieler Sänger: "Im Chor zu singen nimmt vielen die Angst vor einer der schönsten Sache der Welt!" Freude und Gemeinschaft ist das wichtigste Ziel des Eifelchors. Dafür nehmen viele die Fahrt nach Eicherscheid auf sich und kommen aus der ganzen Region, um im Eifelchor aktiv zu singen. "Es ist einfach toll zu erleben, wie Menschen aus sich herausgehen und auch wenig Geübte plötzlich in der Gemeinschaft eine tolle Entwicklung machen und letztendlich den ganzen Chor bereichern", schließt Daniel Wiegand ab.   

Weitere Informationen gibt es auf www.eifelchor.de.

Der Eintritt ist frei, freiwillige Spenden gehen an EifelFam - das Eifeler Netzwerk für Familien

  Chor Maranatha in Weywertz und Bütgenbach

  Chor Maranatha in der evangelischen Stadtkirche Monschau


Unter dem Titel „MonCanto“ bieten Chöre aus der Eifel in der aukirche eine musikalische Darbietung auf durchweg hohem und anrührendem Niveau

Acht Chöre aus der Region wagen ein Experiment

von Dr. Josef Schreier, Eifeler Nachrichten, 26.02.2018

Monschau.

„MonCanto“ – ein griffiger und zugleich hintergründiger Titel kündigte Neues an. Der Monschauer Chor „Maranatha“ hatte am Samstagabend sieben weitere Chöre der Nachbarschaft zu einem gemeinsamen Konzert eingeladen, das eine Art Vorstellungs- und Leistungsschau der Eifeler Musikkultur sein sollte. Wie man hörte, waren die Organisatoren während der Vorbereitung nicht wenig nervös. Aber – das Experiment ist auf wunderbare und hinreißende Art gelungen. Natürlich waren alle Plätze in der Monschauer Aukirche besetzt, nicht zuletzt durch die Chöre und deren Anhängerschaft selbst. Allein schon die logistische Leistung, so viele Chorsängerinnen und –sänger vor und nach ihren Auftritten „kollisionsfrei“ im Kirchenraum zu bewegen, war bewundernswert. Dazu kam eine musikalische Darbietung auf durchweg hohem und anrührendem Niveau.

Verschiedene Traditionen

Jedes Chorensemble führte jeweils drei bis vier Stücke auf, deren jedes eine einzelne Würdigung verdienen würde. Hervorzuheben ist freilich die Unterschiedlichkeit und Farbigkeit der Beiträge. Das ist auf die ganz verschiedenen Traditionen der Ensembles zurückzuführen. Da waren etwa die drei Kirchenchöre aus Rohren, Raeren und Elsenborn, die noch auf das 19. Jahrhundert zurückgehen, wohingegen der „Eifelchor“ des Musikerehepaares

Sylvia Noël und Daniel Wiegand gerade erst im Jahr 2017 gegründet wurde. Dass dies eine unterschiedliche musikalische Herangehensweise bewirkte, lässt sich denken. Aber eben dies brachte an diesem Abend einen musikalischen Gesamteindruck hervor, der die Aufmerksamkeit der Zuhörer keine Minute erlahmen ließ. Im Grunde ist es erstaunlich, dass das Monschauer Land und seine nähere Umgebung in Ostbelgien offenkundig so viel musikalisches Potenzial bereithält, wie es sich an diesem Abend präsentierte. Dies einmal zum Bewusstsein zu bringen und mit dem Gesang Gemeinschaft zu gestalten, auch über Grenzen hinweg, war wohl das Motiv des Monschauer Chors „Maranatha“ mit seinem unermüdlichen Dirigenten und Mentor Ralf Dederichs und seinen Helfern und Helferinnen, von denen er vor allem Elke Bourgeret als Organisatorin und Irene Huppertz als Moderatorin des Abends hervorhob. Dass mit der Freude an der Musik auch und vor allem Glaubensfreude

vermittelt werden kann, – mit dieser Grundmotivation waren sich offenkundig alle Mitwirkenden einig. So war denn auch der akustisch wundervolle Raum der Aukirche nicht etwa nur ein zufälliger Rahmen der Veranstaltung. Alle Chöre boten neben „weltlichen“ Kompositionen eben auch tiefgehende Interpretationen geistlicher Stücke dar. Hervorzuheben

sind in dieser Hinsicht besonders der erschütternde Klagegesang „Eli, eli“ des ungarischen Komponisten György Bárdos (interpretiert vom Kirchenchor Lammersdorf) sowie der 150. Psalm („Laudate Dominum“) in der Vertonung des Brasilianers Ernani Aguiar (virtuos dargeboten vom Königlichen Kirchenchor Elsenborn). Die Fülle der Kostbarkeiten macht es ansonsten schwer, Einzelnes herauszustellen. Man könnte von den sorgsamen, beinahe kammermusikalisch ausgearbeiteten Darbietungen des „kleinen, aber feinen“ Kirchenchors von Rohren sprechen, von der mitreißenden Vitalität des „Eifelchors“, von den besonders vielseitigen Fähigkeiten des Schmidter „Laudate“-Chors, der anrührenden Darbietung des Elsenborner Vokalensembles „Arnikas“ (vor allem mit „Gabriellas Gesang“), dem außerordentlich klangstarken Männerchor aus Raeren und eben nicht zuletzt auch dem gastgebenden „Maranatha“-Ensemble, das den Abend begann und beendete.

Letzte klangliche Kostbarkeit

Zum Schluss dirigierte Ralf Dederichs alle Chöre sowie das Publikum mit einer eigenen Bearbeitung von „Der Mond ist aufgegangen“ – noch eine letzte klangliche Kostbarkeit. Das Leitungsteam von „Maranatha“ dankte schließlich allen teilnehmenden Chören in Gestalt ihrer Dirigentinnen und Dirigenten und sagte auch der Schirmherrin der Veranstaltung, Bürgermeisterin Margareta Ritter, einen besonders herzlichen Dank.

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