Die Vielseitigkeit des Berufes reizt mich

Annika Wintgens ist die Hauptamtliche der Katholischen Landjugend

Annika Wintgens ist die Hauptamtliche der Katholischen Landjugend
Die Vielseitigkeit des Berufes reizt mich

Die Katholische Landjugend Ostbelgiens (KLJ) hat seit dem 16. August eine neue hauptamtliche pädagogische Mitarbeiterin. Es handelt sich um die 23-jährige Annika Wintgens aus Hergenrath,  die der KLJ schon seit Kindesbeinen eng verbunden ist und jetzt – wie ihr engster Mitarbeiter Christian Recker - ihr Hobby zum Beruf macht.

von Lothar Klinges

Die neue Arbeitsstelle, das KLJ-Büro in der Eupener Kirchgasse, ist ihr nicht unbekannt. "Da ich schon als Sechsjährige Mitglied der KLJ Hergenrath war, kenne ich die Organisation und weiß, wie viel sie den Kindern gibt. Auch wollte ich immer gerne etwas im Bereich der Jugendorganisationen machen, und die KLJ ermöglicht mir dies nun.",  erzählt Annika Wintgens.

Sie übernimmt damit die Nachfolge von Michèle Noel aus Weywertz, die ihre Aufgabe als hauptamtliche Bezirksleiterin Anfang September beendet. Am 30. März 2015 hatte sie den Dienst in der Nachfolge von Andy Wagner aus Eynatten angetreten.  "Ich werde ab Ende Oktober mit meiner Partnerin eine Europareise in einem Camper beginnen. Da diese von unbestimmter Dauer ist, habe ich die Entscheidung getroffen, meine Arbeit als Bezirksleiterin zu beenden", berichtet die 26-jährige Michèle Noel.

Annika Wintgens wurde am 31. Juli 1994 in Eupen geboren und ist, zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Katia, die ebenfalls in der KLJ-Gruppe aktiv war, in Hergenrath aufgewachsen. Nach dem Abitur an der Pater-Damian-Sekundarschule Eupen begann sie ein Studium  an der Autonomen Hochschule (AHS) in Eupen, das sie im Juni 2016 mit der Endarbeit "Intervention bei Aggressionen" erfolgreich abschloss. Nachdem sie während einigen Monaten gearbeitet hat und nach einem zweimonatigen Aufenthalt in Neuseeland, hat sie im April 2017 ein Studium in Erziehungswissenschaften (vier Semester) an der Universität Trier begonnen, das sie voraussichtlich im März 2019 abschließen wird.

"Ich habe die Stellenausschreibung schon letztes Jahr gesehen, als ich noch im Studium (AHS) war, und fand den Aufruf sehr interessant. Dieses Mal wurde der Aufruf wieder auf Facebook "geteilt", und ich habe die Gelegenheit genutzt, mich zu melden," erzählt die neue KLJ-Bezirksleiterin.

Auf die Frage, was sie dazu motiviert hat, sich für diese abwechslungsreiche Aufgabe zu bewerben, antwortet Annika Wintgens: "Da ich seit sieben Jahren ehrenamtlich in der Jugendarbeit tätig bin, sprach mich die Stelle direkt an. Die Vielseitigkeit des Berufes reizt mich, und ich habe mir gedacht, das könnte etwas für mich sein."

 

Für Annika Wintgens ist es sehr wichtig, dass es Jugendgruppen gibt, "da sie den Kindern so viel mit auf den Weg geben." Die Aufgabe der Jugendgruppen besteht ihrer Meinung nach darin, die Kinder einerseits sinnvoll zu beschäftigen und ihnen eine schöne Zeit zu ermöglichen. Andererseits sollen sie durch die Gruppenaktivitäten den Umgang mit anderen Kindern erlernen. "Die KLJ bietet dies alles im geschützten Rahmen der Gruppe." Auch wenn es die KLJ schon seit 62 Jahren gibt und vieles sich geändert hat, sind die Grundprinzipien die gleichen geblieben. "Genau das finde ich wichtig, dass die KLJ weiter besteht und sich weiterentwickelt, dabei aber ihre Grundsätze nie aus den Augen verliert."

So ist es ihr sehr wichtig, in der heutigen Zeit den Respekt für den "Andersartigen" zu stärken. "Leider gibt es diesen immer weniger." Aus diesem Grund möchte sie den Leitsatz "KLJ für alle" unbedingt beherzigen und fördern. "Hier sehe ich auch meinen Beitrag, Respekt und Toleranz zu leben und sie den Leitern vorzuleben, die es ihren Kinder weitervermitteln." Die Botschaft des Evangeliums ist von der Nächstenliebe geprägt, welche eine KLJ "für alle", gleich welcher Herkunft, in einem respektvollen Umgang umsetzen möchte.

Ihr Start in diesen Tagen hat sie als sehr angenehm erlebt. Schon vor ihrem ersten Arbeitstag hat sie sich einige Male mit Christian Recker und Michèle Noel getroffen. Beide haben sie zur KLJ-Zentrale in Löwen begleitet, wo die administrativen Dinge geregelt wurden.

 

NACHGEFRAGT

Annika Wintgens, Pädagogische Mitarbeiterin der KLJ-Ostbelgien

Keine Angst vor neuen Ideen

Seit dem 16. August leitet Annika Wintgens zusammen mit Christian Recker die KLJ-Ostbelgien. Mit der neuen pädagogischen Mitarbeiterin  führten wir folgendes Gespräch und stellten ihr drei Fragen.

Welche Voraussetzungen muss man als Hauptamtliche mitbringen?

Die Offenheit, auf Menschen zuzugehen und mit ihnen im Team arbeiten zu können. Ein gesundes Maß an Selbstvertrauen ist daher nötig, um für seine Ideen einstehen zu können und sie zu verteidigen. Allerdings sollte ich auch immer offen für Neues und mir meiner eigenen Fehlbarkeit bewusst sein. Die Motivation spielt eine große Rolle, denn schließlich sollte ich als Pädagogische Mitarbeiterin die Leiter unterstützen. Somit muss ich voll und ganz da sein, damit die Zusammenarbeit klappt. Ein offenes Ohr und Verständnis sind weitere Voraussetzungen, die eine Bezirksleiterin erfüllen muss. Da die Arbeit auch oft abends oder an den Wochenenden stattfindet, ist ebenfalls Flexibilität gefragt.

Worin besteht die Herausforderung als KLJ-Verantwortliche? Worauf freuen Sie sich?  

Eine große Herausforderung wird das Managen der verschiedenen Aufgaben sein. Denn schließlich wartet eine große Zahl verschiedener Projekte und Gruppen auf mich, die alle meiner Aufmerksamkeit bedürfen. Das alles zufriedenstellend unter einen Hut zu bekommen, stelle ich mir herausfordernd vor. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf meine neue Stelle, besonders auf das Kennenlernen der Leiter und die Zusammenarbeit mit ihnen, sowie die Arbeit in der re-action. Ich bin neugierig auf die Arbeit und freue mich darauf, mich den Herausforderungen zu stellen.

Welche Schwerpunkte möchten Sie setzen, und was möchten Sie den Leiter(innen) vermitteln?

Ich stelle die enge Zusammenarbeit mit den Leitern in den Vordergrund und möchte ihnen eine Stütze sein. Sie sollen gerne zu mir kommen und Fragen stellen. Durch den ständigen Austausch können wir uns stetig verbessern. Das ist es doch schlussendlich, was wir für die Kinder möchten: ein tolles Programm, bei dem sie Spaß haben und auch etwas fürs Leben lernen. Den Leitern würde ich auch gerne vermitteln, Neues auszuprobieren, sich zu trauen und einfach einmal anders an die Dinge heranzugehen. Ich denke, keiner sollte Angst vor neuen Ideen haben und diese sollten immer wieder willkommen sein.

 

Michèle Noel nimmt Abschied von der KLJ-Ostbelgien

Heute ist viel Motivation gefragt

Nach zweieinhalb Jahren Dienst als hauptamtliche pädagogische Mitarbeiterin (früher Bezirksleiterin) der KLJ-Ostbelgien nimmt Michèle Noel Anfang September Abschied von der KLJ-Ostbelgien, eine Aufgabe, die sie Ende März 2015 von Andy Wagner übernommen hat.

Damit geht für die 26-jährige gebürtige Weywertzerin eine lange "Karriere" in der KLJ zu Ende, die mit ihrem achten Lebensjahr in der KLJ-Weywertz begann. Danach wurde sie Leiterin der örtlichen KLJ-Gruppe, und seit ihrem 16. Lebensjahr war sie ebenfalls Leiterin der Schulendtage in den Osterferien und 2012 sogar Hauptleiterin eines der vier Kurse.  Vier Jahre lang war Michèle Noel in der regionalen re-action und nahm an  einer KLJ-Solidaritätsreise nach Kanyakumari (Südindien) teil.

Von ihr wollten wir nunmehr wissen, ob sie ihre Träume in der KLJ-Ostbelgien verwirklichen konnte. "Träume nicht, aber ich hoffe dass ich den Leitern und Kindern ein Stück weit die Werte der KLJ und die meinen vermitteln konnte, und sie diese auch weiterleben." Rückblickend ist Michèle Noel stolz auf viele Dinge die sie gemeinsam mit den Ehrenamtlichen erreicht hat, und erinnert sich gerne an die Momente, in denen sie gedacht hat: „Das haben wir super hingekriegt!“ Vor allem in ihrer Zeit als Hauptamtliche habe sie an Selbstvertrauen gewonnen. Auch habe sie durch ihr eigenes Verhalten das Miteinander positiv beeinflussen können, wie auch junge Menschen ermutigt, ihr Leben selbstständig in die Hand zu nehmen.

Viel Freude hat sie in den regionalen Arbeitsgruppen, re-action und Schulungskommission, erlebt. "Aus dem nichts haben wir einen riesen Rummelplatz entstehen lassen und konnten 30 Leitern eine wertvolle Ausbildung bieten, ein Ziel gemeinsam erreichen und die Ehrenamtlichen in ihren Stärken fördern." Die Arbeit mit den Leitern habe ihr viel Freude gemacht. "Zu sehen wie eine gemeinsam erarbeitete Methode fruchtet und Probleme sich lösen, eine solche Dynamik ist sehr spannend."

Enttäuscht war sie in ihrer Zeit als Hauptamtliche nie, denn die Arbeit lohnt sich immer. "Ich habe immer das Beste daraus gemacht." Die Zusammenarbeit mit der flämischen Zentrale in Löwen war für Michèle Noel "wichtig und wertvoll", wenngleich die konkrete Arbeit zwischen Flandern und "der Insel Ostbelgien" schon unterschiedlich ist.

In ihrer Zeit als Hauptamtliche hat sich die KLJ-Ostbelgien weiter entwickelt, z. B. in der Nutzung der modernen Medien in den Spielen. Sie bleibe aber vielen Traditionen verbunden, "die sich nicht oder nicht so schnell ändern."  Allerdings habe sie erfahren müssen, wie sie die Prioritäten bei regionalen Mitgliedern, Leitern und Kindern verlagert habe. "Heute ist sehr viel Motivation der Mit-Leiter oder der Hauptamtlichen gefragt, um anderen zu vermitteln, wie wertvoll die Jugendarbeit in der KLJ ist."

 

NACHGEFRAGT

Michèle Noel, KLJ-Bezirksleiterin

Nachhaltigkeit vorleben

Nach zweieinhalb Jahren nimmt Michèle Noel als Bezirksleiterin im Oktober Abschied von der KLJ-Ostbelgien.  Mit der 26-jährigen Weywertzerin führten wir folgendes Gespräch und stellten ihr ebenfalls drei Fragen.

Was haben Sie den KLJ-Leitern besonders vermitteln wollen?

Mir persönlich war die Nachhaltigkeit sehr wichtig. Wir leben in einer Welt, in welcher der Konsum stetig wächst. Wenn wir den Leitern und den Kindern vorleben, nachhaltig zu sein, können wir dem Konsum und der Wegwerfgesellschaft ein Stück entgegenwirken. Gleichzeitig spielte das Auskommen im Miteinander eine große Rolle.  „KLJ für alle“ ist das Motto. Jeden akzeptieren, wie er ist, und dessen Talente fördern. KLJ ist eine Möglichkeit, diese Lebensweise zu fördern, zu üben und vorzuleben.

Welche Wünsche möchten Sie Ihrer Nachfolgerin und Ihrem bald ehemaligen Kollegen Christian Recker mitgeben?

Die Werte der KLJ als Team weiterhin gut vermitteln, Spaß an der Arbeit haben und die Ideen und Projekte in der KLJ verwirklichen.

Was wünschen Sie der KLJ-Ostbelgien und ihren Leiterinnen und Leitern?

Dass die Kinder und dadurch auch die Leiter(innen) weiterhin motiviert diese wertvolle ehrenamtliche Aufgabe verwirklichen. Probleme sollen mutig angesprochen werden und in Offenheit behandelt werden. Ich wünsche vor allem ganz viel Spaß in den Gruppenstunden, Leiterräten und Angeboten der KLJ.

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