Mariä Himmelfahrt 2017 in der Eifel

Kreuzweganlage in Neundorf erstrahlt in neuem Licht

Die Kreuzweganlage am Bahndamm an der Neundorfer Wallfahrtskirche erstrahlt in neuem Licht. Möglich gemacht hat die umfangreiche Restaurierung  die Kontaktgruppe der Pfarre Neundorf mit Unterstützung der Dorfbevölkerung und zahlreicher Jugendlicher des Junggesellenvereins.

Damit sind die jahrelangen gemeinsamen Bemühungen endlich von Erfolg gekrönt worden.  Der Wallfahrtsort Neundorf wird für Gläubige, Wallfahrer und Wanderer immer bedeutsamer, da der neue Kreuzweg in freier Natur eine besondere Strahlkraft entwickeln dürfte.  Der 900 Meter lange Kreuzweg mit 14 Stationen und Sitzbänken lädt die Besucher zum Beten und Innehalten nicht nur in eigenen leidvollen Lebenssituationen ein.

Vor drei Jahren war bereits in der Kontaktgruppe der Wunsch aufgekommen, den Kreuzweg aus dem Jahre 1985, der schlichtweg in die Jahre gekommen war, alters- und witterungsbedingt von Grund auf zu erneuern.  "Die Querbalken waren gefault und ein Neuanstrich der Kreuze machte keinen Sinn mehr", erklärte Josef Solheid von der Kontaktgruppe Neundorf.  "Da die Außenkreuzweganlage das ganze Jahr über von vielen Pilgern und Touristen auch als Wanderweg gerne besucht wird, da er durch hohe Bäume gut geschützt liegt, war es uns wichtig, die Anlage zu erneuern, betonte Claudia George-Marx, die wie Josef Solheid seit acht Jahren Mitglied der Kontaktgruppe ist. „Die Kreuzweganlage als ein bedeutendes heimatgeschichtliches Denkmal liegt uns sehr am Herzen”, begründet der 52-jährige Josef Solheid sein langjähriges ehrenamtliches Tun bei der Pflege des Umfelds in zahlreichen Arbeitsstunden, bis vor Jahren mit seinem Vater und heute mit seinem Sohn.  Claudia George als auch Josef Solheid und Dechant Claude Theiss lobten den "beispielhaften Einsatz" der Dorfbevölkerung beim Bau der Anlage und zeigten sich erfreut ob des gelungenen Werkes. Sie hoffen, dass auch viele Menschen, nicht nur am 15. August, den Kreuzweg betend und nachdenkend gehen werden.

 Jede der vierzehn Kreuzwegstationen wird vor allem in Vorbereitung auf Mariä Himmelfahrt von "Paten" gepflegt, d. h. von Familien im Dorf, die sich dafür einsetzen, die Anlage mit Bäumen und Sträuchern weiterhin in einem würdigen Zustand zu erhalten.

"Unser Pastor Claude Theiss hat im Januar 2017 mit der Kontaktgruppe überlegt, die Gemeinschaft im Dorf zu stärken", erinnert sich Josef Solheid.  Daraufhin haben die Mitglieder der Gruppe das Kreuzweg-Projekt hervorgeholt, das schon länger auf der "Warteliste" stand. Es wurden Preise angefragt, um die anfallenden Kosten berechnen zu können.  Aus dem Kollekten der vorigen Marienfeiern in Neundorf sollten die Unkosten bestritten werden.  Anhand eines Rundschreibens im April 2017 wurde um Mitarbeit gebeten. Zahlreiche Personen aus Neundorf, darunter auch zehn Mitglieder des Jugendgesellenvereins führten an vier Samstagen im April und Mail die Arbeiten aus, während die Frauen für das Mittagessen im gegenüberliegenden Vereinslokal sorgten. Beim JGV-Präsidenten wurden die vierzehn Kreuzwegstationen aus 22 neuen Bahnschwellen zusammengestellt und angestrichen, während andere die Anlage erneuerten und an jedem Kreuz ein Blumenbeet herrichteten.  Da wo die Paten aus Alters- und Gesundheitsgründen die Pflegeaufgabe einer Station nicht mehr fortführen konnten, wurden neue Paten gesucht.  Jeder Pate erhielt einen großen Blumenkübel, der mit eigenen Blumen bepflanzt wird.

Die vierzehn Kreuzwegreliefs mit schmiedebronzenen Profilen müssen noch an den Kreuzbalken angebracht werden, ebenso die Kreuzwegnummer und die Schieferbedeckung als Regenschutz.  Am 15. August wird die Beschallungsanlage und die Fahnen aufgestellt, damit die Pilger bei anbrechender Dunkelheit erstmals die neue Anlage betend kennenlernen können.

 

HINTERGRUND

Neundorf ist die älteste Eifeler Pilgerstätte

Jedes Jahr am Fest Mariä Himmelfahrt erlebt die Eifel eine echte Wallfahrtsbewegung. Neben den weiten Pilgerreisen bestimmen die lokalen Wallfahrten in die Nachbardörfer seit jeher die Volksfrömmigkeit der Eifeler.

Unter den zahlreichen lokalen Wallfahrten hat die nach Neundorf als der wohl ältesten marianischen Pilgerstätte der Eifel eine ausschlaggebende Bedeutung.   Kaplan Walter Heyen wird mit den Pilgern in Neundorf auf das diesjährige Thema "Maria wir danken dir!" schauen, die Dankbarkeit für alles, was uns Leben schenkt, und besonders für das Zeugnis der Maria.

Am 15. August pilgern jedes Jahr am Nachmittag viele Gläubige zu Fuß zur Kirche in Neundorf, wo eine feierliche Andacht stattfindet. So starten etwa 100 Fußpilger um 14.15 Uhr ab St.Vith nach Neundorf, wo um 15.30 eine Andacht stattfindet, nachdem bereits um 14.30 Uhr die Andacht mit den Pilgern aus Aldringen, Maldingen, Braunlauf… stattgefunden hat. Am Abend ist um 20.00 Uhr die Schlussandacht und Lichterprozession mit der Mutter-Gottes-Statue. Am Pfingstmontag ziehen die Kommunionkinder der Vitus-Pfarre ebenfalls in einer einstündigen Fußwallfahrt zu ihrer alten „Mutterkirche“.

Auch während des Jahres finden viele Christen den Weg zu dieser Pilgerstätte. Die Kreuzweganlage auf dem ehemaligen Bahndamm ist zudem ein einladender Ort der Besinnung.  Die Wallfahrt nach Neundorf geht auf die Zeit zurück, als das Dorf der Hauptort der Pfarre und des Hofes Neundorf war, der seit 888 urkundlich als Königshof „Nova villa“ bekannt ist. Die Neundorfer Kirche war die Pfarrkirche für das ganze Hofgebiet, einschließlich St.Vith, berichtet der ehemalige Vorsitzende des Geschichtsvereins „Zwischen Venn und Schneifel“, Klaus-Dieter Klauser.

Die Kirche entstand als Muttergottes-Kirche, wahrscheinlich an der Stelle eines heidnischen Quellheiligtums. Als Marienkirche erlangte das Gotteshaus schon sehr früh Bedeutung. Die auf diesen Titel geweihten Kirchen zählen allgemein zu den ältesten Gotteshäusern. Am 15. August zogen seit alters her mehrere Prozessionen zu dem wundertätigen Gnadenbild Mariens in der Kirche. Zum „Nengrefer Dach" („Neundorfer Tag“, so die plattdeutsche Bezeichnung für Mariä Himmelfahrt) waren die Pfarrangehörigen aufgerufen, zu ihrer Pfarrkirche zu pilgern, weiß Klaus-Dieter Klauser. Nicht nur die Pfarrkinder von Neundorf, zu denen St.Vith, Rodt, Emmels, Crombach, Galhausen u. a. gehörten, pilgerten zur Muttergottes, sondern auch diejenigen der benachbarten Pfarren Aldringen, Espeler, Maspelt und Dürler (bis 1955). Es gibt heute sogar noch die „Vegder Poort" (St.Vither Pforte) in der Neundorfer Kirche. Das war die Tür, durch welche die St.Vither Pilger die Kirche betraten. Sie befindet sich an der zum Bahndamm gewandten Seite der Kirche und trägt die Jahreszahl 1496.

Das Neundorfer Gotteshaus ist in seinen gotischen Formen erhalten geblieben. Es erfuhr 1975 und 2006 eine grundlegende Restaurierung. Übrigens hat die Kirche im Laufe ihres Bestehens mehrere Umänderungen erfahren. Die ursprünglich einschiffige Kirche wurde zu Ende des Mittelalters in eine dreischiffige gotische Anlage umgebaut.  Damals wurde wahrscheinlich auch am linken Seitenschiff die besondere Tür für die Bewohner St.Viths angebracht. (kli)

Am „Nengrefer Dach" zum Gnadenbild in Neundorf

  • Am Sonntag, dem 13. August, pilgern die Gläubigen aus Maspelt und Bracht um 13.00 Uhr nach Neundorf. Niemand weiß genau, wann zum ersten Mal eine Fußwallfahrt von Maspelt nach Neundorf gezogen ist. Möglich ist, dass das Verschont-Werden vor der Pest oder einem ähnlichen Unheil, die Menschen veranlasst hat, die Schritte nach Neundorf zu lenken, um der Mutter Gottes zu danken und ihr weiteres Leben unter ihren Schutz zu stellen. Die Prozession schließt mit einer Andacht in der Kirche von Neundorf um 15.00 Uhr. Jeder ist herzlich eingeladen, sich – auch unterwegs - der Pilgergruppe anzuschließen.
  • Die Pfarre Rodt-Hinderhausen pilgert am 15. August nach Neundorf und trifft sich um 9.00 Uhr an der Kirche. 
  • Die Pfarre Aldringen pilgert am gleichen Tag nach Neundorf. Abgang in Aldringen um 12.15 Uhr, in Maldingen gegen 12.35 Uhr und in Braunlauf gegen 13.10 Uhr. Die Andacht in Neundorf ist um 14.30 Uhr vorgesehen. Nach einer Kaffeepause treten die Gläugien um 16 Uhr den Heimweg an.  
  • Die Pfarre St. Vith pilgert am 15. August um 14.30 Uhr ab Büchelturm nach Neundorf. Die Andacht ist um 15.30 Uhr in Neundorf vorgesehen.
  • Am Fest Mariä Aufnahme in den Himmel, 15. August, beginnt um 20.00 Uhr die Schlussfeier mit dem Rosenkranzgebet in der Kirche, gefolgt von einer Schlussandacht und der anschließenden Lichterprozession durch die Kreuzweganlage. Bei Regenwetter findet die Feier in der Pfarrkirche statt.

 

Mit Maria Gott loben in Schönberg

„Magnifikat - Mit Maria Gott loben! Unter diesem Leitgedanken stehen in diesem Jahr die Marienfeierlichkeiten in Schönberg.  Wie jedes Jahr schließt sich der Pilgerort dem Jahresthema von Lourdes an.

Am 15. August hoffen die Verantwortlichen der Pfarre und der Grottenanlage in Schönberg, wieder zahlreiche Pilger aus Nah und Fern begrüßen zu dürfen. "Die Feierlichkeiten am 15. August möchten für alle Menschen eine Ermutigung sein, die Freude im Glauben an Gott neu zu beleben“, bemerkt Dechant Claude Theiss von St.Vith.

Am 15. August, wird um 10.15 Uhr die feierliche Eucharistie in der  Schönberger Pfarrkirche den Festtag einläuten. Um 14.30 Uhr startet die Marienprozession von der Kirche aus und führt durch die Anlage des Kreuzweges. Die Feier wird ihren Abschluss wieder in der Kirche finden, wo dann bis zum Abend die Möglichkeit besteht, in Stille zu beten.

Am Abend findet um 20.30 Uhr die Lichterprozession statt. Dazu versammeln sich die Pilger an der Grotte. Kerzen sind vor Ort erhältlich.

 

Seit 94 Jahren das Gelöbnis in Amel gehalten

Treu einem Gelöbnis pilgern seit 1923 Gläubige alljährlich zu Fuß von Amel zur Kapelle „Unserer Lieben Frau der Kranken“ in Malmedy. Am Fest Mariä Himmelfahrt, dem 15. August, geht es also zum 94. Mal los.

Die Wallfahrergruppe aus Amel und Umgebung, die über Generationen hinweg dem Gelübde treu blieb, macht sich frühmorgens  auf den rund 18 Kilometer langen Weg nach Malmedy. Jeder, der möchte, kann sich der Pilgergruppe auf ihrem Weg anschließen.  Die Pilger treffen sich (ohne Anmeldung) am 15. August morgens um 6 Uhr an der Post in Amel. Um 10.30 Uhr beginnt der Gottesdienst in Malmedy und um 14 Uhr die Andacht in der Krankenkapelle, wo stets weitere (motorisierte) Pilger hinzustoßen. Anschließend ist der Kreuzweg.

 

Marienfeier am Kloster St. Raphael Montenau

Auch in diesem Jahr wird am 15. August um 20 Uhr am Kloster St. Raphael in Montenau wieder eine Marienfeier mit anschließender Lichterprozession durch den Wald stattfinden, in diesem Jahr ausgehend von Lukas 1,26-38 unter dem Leitgedanken „Das Wort Gottes zur Welt bringen ". Die Predigt hält in diesem Jahr der Steyler Pater Ralf Huning. Der Erlös der Kollekte ist für den Eifeler Steyler Missionar Ludwig Kaut bestimmt, der seit vielen Jahren im Brasilianischen Amazonasgebiet wirkt.

 

72. Marienprozession nach Ober-Weywertz

Zum 72. Mal ziehen am 15. August nach dem Gottesdienst  um  9.00 Uhr unter Begleitung des örtlichen Musikvereins die Gläubigen von der Weywertzer Pfarrkirche aus zum großen Wegekreuz am Kreisverkehr von Weywertz-Bahnhof (Ober-Weywertz), das unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges errichtet wurde, weil die Ortschaft größtenteils von der Ardennen-Offensive verschont geblieben war.  Vor 21 Jahren, im August 1995, wurde an dieser Stelle ein neues Kreuz errichtet, das mit der Anlage des Kreisverkehrs im August 2006 eine weitere Aufwertung  erfuhr. Die Stufen, die zum Kreuz hinaufführen, wurden dabei passend aus Bahnschwellen angefertigt. Unterwegs macht die Prozession Station an mehreren Haltestellen, so an der Kapelle, die nach dem Krieg von der Familie Schäfer errichtet wurde, wie auch an der festlich geschmückten Lourdes-Grotte am Struck, ehe sie sich auf dem Friedhof auflöst.

Marienfeier und Lichterprozession in Dürler

Die Tradition der Marienprozession in Dürler am 15. August blickt noch auf eine rechte junge Geschichte zurück. Die Kapelle wurde von der Ortsbevölkerung und ihrem da­maligen Pfarrer Franz Basner als Zeichen des Dankes dafür erbaut, dass die Ortschaft während des Zwei­ten Weltkrieges durch einen Navigati­onsirrtum am 5. Januar 1945 vom drohenden und auch geplanten Bombenhagel wie durch ein Wunder ver­schont blieb.  Die An­dacht beginnt um 20.30 Uhr vor der beleuchteten Banneux-Kapelle „Auf dem Berg". Um 21 Uhr zieht eine Lichterprozession in Begleitung des Kirchenchors und des Musikvereins zur Pfarrkirche, wo der Abschluss stattfindet.


 

Fußwallfahrt von Mürringen und Lanzerath nach Schönberg

Am 15. August machen sich um 7.45 Uhr zum 42. Mal Fußpilger in Mürringen auf den Weg über Hünningen und Honsfeld, wo sich weitere Pilger anschließen.  An der Kirche in Honsfeld findet eine kurze Rastpause statt, ehe es dann über den Höhenzug "Bracht" zur Funkenheck geht, wo an einer Jagdhütte mit überdachtem Anbau gegen 9.30 Uhr eine weitere Pause eingelegt wird. Bergauf begibt sich die Gruppe nach Herresbach, wo im Vereinshaus die Mittagspause stattfindet. Hier stößt zum 30. Mal die Pilgergruppe aus Lanzerath hinzu, die von Holzheim über Eimerscheid und Herresbacher Mühle ebenfalls im Vereinslokal eintrifft. Ein sogenanntes "Besenfahrzeug" begleitet die Gruppe, um das Gepäck zu transportieren und  um müde gewordene Pilger eine kurze Wegstrecke mitzunehmen. Um 13 Uhr ziehen die Pilger durch das kleine Weberbachtal nach Schönberg, wo sie kurz vor 14.30 Uhr an der Pfarrkirche von Dechant Claude Theiss willkommen geheißen werden.



 

Seit 85 Jahren Lourdesgrotte in Lommersweiler

Seit 85 Jahren ist Lommersweiler eine geschätzte Wallfahrtsstätte. Schon in den Zwischenkriegsjahren zog es zahlreiche Gläubige in den Ort, die der Musikverein »Eifeltreu« am damaligen Bahnhof abholte und zur Kirche und zur von Pfarrer Wilhelm Busch (1928-1939) erbauten und am 3. Juli 1932 eingeweihten Lourdesgrotte im Ortskern geleitete. Pater Busch hatte vom Bischof von Lourdes einen Stein aus der dortigen Mariengrotte erhalten, der einen Platz an der linken Seite des Altars fand. Am 15. August startet um 14 Uhr unter Mitwirkung des Musikvereins Lommersweiler die 85. Fußwallfahrt ab Kapelle Neidingen über die Wadel nach Lommersweiler. Eine Stunde später findet in der Pfarrkirche Lommersweiler der Festgottesdienst statt. Danach laden die Landfrauen zum gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen in der Garage Veithen ein.

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