Vituswoche wollte das Herz ansprechen

63. Glaubenswoche vom 11. bis 19. Juni 2016 in St. Vith

Glaubenswoche: Die 63. Vitusoktav ging am Sonntag zu Ende - "Hüte dein Herz und verliere nicht deine Mitte"
Die 63. Vituswoche mit dem Thema "Glauben - eine Herzenssache?!" ging am Sonntag in St.Vith zu Ende.  Dieser Leitgedanke im Rahmen des heiligen Jahres der Barmherzigkeit fand nicht nur in den Predigten, sondern auch in der Gestaltung der gesamten Woche seinen Widerhall.  Der Glaube will vor allem das Alltagsleben durchdringen und zu einer Herzenssache werden.

"Die Vituswoche wollte uns zeigen, wie wichtig das Herz unseres Lebens und unseres Glaubens ist und wie wichtig es ist, die Mitte zu suchen und zu finden", sagte Dechant Claude Theiss am Ende der Glaubenswoche in der St.Vither Pilgerkirche.  Das Herz sei nicht nur das Wort in der Mitte von "Barmherzigkeit", sondern es ist selbst die Mitte des Lebens. "So wie jeder Motor regelmäßig seine Pflege benötigt, so braucht auch der Mensch die Pflege seines Herzens, nicht nur des körperlichen sondern auch des seelischen Herzens." Diese Mitte sei für den Christen die Person Jesus. "Mir ist bewusst geworden, dass es bei allem Tun gar nicht so selbstverständlich ist, meine Mitte vor Augen zu halten, die mich aus der Hektik herausnimmt, mich Innehalten und den Ruhepol finden lässt." 

Diese Mitte gilt es nicht erst dann zu suchen, wenn man in einer schwierigen Situation stecke, sondern mitten im Alltag.  Claude Theiss stellte die Abschlussfeier unter den Leitgedanken aus dem Buch der Sprichwörter "Mehr als alles hüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus." (Spr. 4,23), ein Wort, das aktueller denn je sei, betonte der Dechant, der dieses Wort auch dahingehend erläuterte, dass der Mensch die Mitte seines Lebens nicht aus den Augen verlieren dürfe. 

Der Dechant wünschte sich, dass die Gläubigen diese "Herzensworte" mit nach Hause nehmen. Der Zustand des Herzens beeinflusst das ganze Denken und Handeln. Deshalb gilt es, achtsam damit umzugehen.  Gott sei bereit, eine Herztransplantation vorzunehmen, das Herz aus Stein herauszunehmen, und uns eine Herz aus Fleisch und Blut zu geben, damit wir aus dem Herzen Gottes heraus leben und unser Herz nach seinem Herzen verwandeln lassen.  Dabei sei das Wort Gottes eine wichtige Hilfe, um die Mitte zu finden.  

Sowohl traditionelle Angebote als auch neue Akzente waren bei der Glaubenswoche festzustellen. Neben Gottesdiensten und Predigten fanden in diesem Jahr auch wieder die Feier der Krankensalbung und die Sternwanderung statt, welche die Pilger von Wallerode, Emmels, Galhausen, Hünningen und vom Prümerberg betend zur Vituskirche führte.

Besonders aufhorchen ließ die Teilnehmer eine Führung, die den Kirchenraum architektonisch und liturgisch neu entdecken verhalf, aber auch ein Vortrag über den Heiligen Vitus am Dienstagabend.

Am Mittwoch war bei der Feier der Krankensalbung, die live vom BRF übertragen wurde, wieder eine tiefe Ergriffenheit bei den Menschen spürbar, die sich in diesem Sakrament von Gott berühren ließen.

Bei all diesen Angeboten zeigte sich, dass die Impuls-Predigten nur ein kleiner Teil der Vituswoche ausmachen. Das Wesentliche geschieht außerhalb der Kirche, im Alltag, wo man auf die Stimme des Herzens hören soll, ein Herz für die Not haben und "Ein Herz und eine Seele" werden soll. Claude Theiss hofft, dass sich einige Menschen davon haben ansprechen lassen, da er immer versucht habe, Leben und Gottesdienst miteinander in Einklang zu bringen.  Für ihn ist entscheidend,  dass die Menschen, die zu den Angeboten fanden, darunter auch viele, die jeden Tag die Angebote wahrnahmen, sich berühren ließen und "mit dem Herzen froh dabei waren." 

Die Vituswoche will ein Versuch sein, den Menschen auf dem Weg des Lebens und Glaubens eine Zeit der Besinnung und der Vertiefung des Glaubens zu schenken.  Was bleibt von der Vitus-Woche? Wie werden diese Tage bei den Teilnehmern nachklingen?  Für Claude Theiss hatte jeder Tag eine Aussage und Frage, welche die Teilnehmer weiter begleiten will.  Die Vituswoche ist zu Ende, das hl. Jahr der Barmherzigkeit geht aber weiter, das eine Hilfe zur Neuausrichtung des eigenen Glaubens sein will.

 

Glauben - eine Herzenssache?! So lautet das Leitwort der diesjährigen Vituswoche vom 11. bis 19. Juni in St.Vith. Das Wort "Herz" spricht Dechant Claude Theiss,  der die Glaubenswoche mit Predigten und Impulsen gestalten wird, besonders an.

Es ist Halbzeit im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. In der Fußballwelt bedeutet Halbzeit: innehalten, Rückblick halten, sich neu ausrichten, zur Ruhe kommen, um neu zu starten.  Für Dechant Claude Theiss ist der Glaube mehr als nur Rituale feiern. Der Glaube will unser Alltagsleben durchdringen und beeinflussen. Er soll eine Herzenssache sein. 

Genau diese Thematik greift die diesjährige 62. Vituswoche auf. Der St.Vither Dechant lädt dazu ein, in  dieser Woche der Glaubensvertiefung "auf unser Herz zu schauen."  In der Mitte des Wortes "Barmherzigkeit" befindet sich das Wort "Herz".  Dieses Symbol bietet in der Bibel und im Glaubensleben unterschiedliche Betrachtungen an. Hinter jedem Leitwort der verschiedenen Tage steht deshalb sowohl ein Fragezeichen als auch ein Ausrufezeichen. Damit wirft der Dechant die Überlegung auf, dass es zwar so sein soll, und gleichzeitig wirft er die Frage auf, ob es auch wirklich so ist. "In der Vituswoche soll hinterfragt werden,  "was uns hindert, wenn es nicht so ist, und welche Schritte wir setzen können, damit es so in unserem Leben mehr sein kann."

In diesem Jahr werden die Verantwortlichen überprüfen, ob die Vituswoche wirklich noch dem Wunsch der Christen entspricht. "Die Vituswoche will ein Versuch sein, um Menschen auf dem Weg des Lebens und Glaubens eine Zeit der Besinnung und der Vertiefung des Glaubens zu schenken." Es komme nicht auf die Anzahl Teilnehmer an, sondern darauf, ein Angebot zu machen für alle, die sich entweder neu mit der Botschaft des Glaubens auseinander setzen wollen oder sich als Christen Zeit nehmen, um ihr Glaubensleben zu hinterfragen und neu zu orientieren. 

Ein kurzer Blick auf die Vituswoche lässt erkennen, wie im vorigen Jahr Bewegung in die Gestaltung der Glaubenswoche gekommen ist. Auf einige Angebote der kommenden Woche möchten wir besonders aufmerksam machen.

Gespannt darf man zweifellos sein auf die Entdeckungsreise durch die Pfarrkirche unter dem Leitgedanken "Das Gotteshaus neu entdecken"  Am Dienstag findet unter dem Motto "Vitus, Legende und Geschichtlichkeit des Blutzeugen" ein Vortragsabend im Pfarrheim statt. 

Nach den Startgottesdiensten in die Vituswoche am Samstag und Sonntag finden am Montag, Dienstag und Mittwoch die Gottesdienste um 19.15 Uhr und am Freitag um 10 Uhr in der Pfarrkirche statt.  Die Krankensalbungsfeier am Mittwoch, 15. Juni, wird wieder vom Belgischen Rundfunkt (BRF) live übertragen.

Wie im vergangenen Jahr wird die Sternwanderung wieder von verschiedenen Orten zur Pfarrkirche führen.

Am Freitag sind besonders die Kinder zu einem Gottesdienst in der Pfarrkirche eingeladen. Den Abschluss der Vituswoche bilden die Gottesdienste am 18. und 19. Juni in der Klosterkapelle und in der Pfarrkirche wie auch die Abschlussandacht.

  Fotos von der Vituswoche 2016

NACHGEFRAGT

Claude Theiss, Dechant

Vituswoche nach draußen verlagern

Wir führten ein Kurzgespräch mit dem Prediger der Vituswoche, Dechant Claude Theiss.  Der 48-jährige Seelsorger, der vor genau 24 Jahren zum Priester geweiht wurde, ist seit Juni 2012 Pfarrer des Pfarrverbandes St.Vith und Dechant des Dekanats Eifel.

Wie sieht Ihre persönliche Halbzeitbilanz zum Jahr der Barmherzigkeit aus?

Es ist durchweg in der Pilgerkirche St.Vith eine sehr positive Bilanz. Allein schon die Auseinandersetzung mit den jeweiligen Werken der Barmherzigkeit ist eine gute Möglichkeit, den christlichen Glauben konkret auf den Punkt zu bringen. Der Tag des 5. März als Welttag der Versöhnung war ein Tag voller wertvoller Erlebnisse. Eine Erkenntnis drängt sich uns auf: wir sind manchmal sehr weit vom christlichen Glauben entfernt in unserem täglichen Reden, Tun und Sein. Somit ist das Jahr der Barmherzigkeit eine wertvolle Hilfe zur Überprüfung und Neuausrichtung des eigenen Glaubens. Wir warten noch gespannt auf die einzelnen Pfarrverbände, die einen Pilgertag in der Pilgerkirche verbringen können. 

Für die Vituswoche greifen Sie das Wort "Herz" auf.  Welche Bedeutung hat das Herz für Sie?

Das Herz ist der Motor des Lebens. Es steht für das, was mich im Tiefsten leben lässt. Es ist das, worum ich mich am meisten sorgen soll. Das Herz ist nicht nur das Wort in der Mitte von "Barmherzigkeit", sondern es ist selbst die Mitte meines Lebens. So wie jeder Motor regelmäßig seine Pflege braucht, so braucht auch der Mensch die Pflege seines Herzens, nicht nur des körperlichen sondern auch des seelischen Herzens. 

In wieweit kann die Vituswoche in diesem Jahr auch Menschen ansprechen, für die der Glaube scheinbar weniger eine Herzensangelegenheit ist?

Um diesem Anspruch zu entsprechen, müsste die Vituswoche sich nach draußen verlagern. Ich glaube nicht, dass sich die Menschen einfach so zur Kirche hin bewegen. Es ist ja genau das, was Papst Franziskus fordert: dass wir zu den Menschen gehen, dort wo sie leben. Ich bin aber überzeugt, dass die Vituswoche diesen Anforderungen so einfach nicht entsprechen kann, da sie doch zu einem ziemlich ungünstigen Datum stattfindet, wo die Einen unter Stress stehen und die Anderen schon mit einem Fuß im Urlaub stehen. Dafür müssen wir einen ganz anderen Rahmen schaffen, was Fantasie und Mut erfordert.

Entspricht die Vituswoche noch dem Wunsch der Christen? Wie sehen Sie die Zukunft der Vituswoche?

Die Vituswoche ist seit jeher eine klassische Glaubenswoche gewesen. Als solche spricht sie auch heute noch Menschen an, die dies suchen. Ob wir die Glaubenswoche in der aktuellen Form noch lange aufrecht erhalten können wird sich in der Teilnahme als auch im Finden eines Predigers zeigen. In diesem Jahr ist die Suche gescheitert. Einer meiner Mitbrüder wird die Krankensalbungsfeier gestalten. Für die restlichen Gottesdienste fand sich niemand. Somit wird die Vituswoche vom Pastor der Pfarre gestaltet, im Vertrauen, dass sich einige Christen bewegen lassen, um sich mit dem Glauben als einer Herzenssache auseinander zu setzen.

PROGRAMM: Glauben - eine Herzenssache?! 

Das Programm der Vituswoche will sich mit dem Thema "Glaube als Herzenssache" auseinandersetzen.

   

Samstag und Sonntag, 11./12. Juni:  Herz aus Stein, Herz aus Fleisch und Blut?!

Samstag, 15.45 Uhr: Gottesdienst in der Klosterkirche

18 Uhr: Gottesdienst in der Pfarrkirche

Sonntag, 10.15 Uhr: Gottesdienst in der Pfarrkirche  

 

Montag, 13. Juni: Herzlichkeit?!

19.15 Uhr: Gottesdienst in der Pfarrkirche

20.15 Uhr: Das Gotteshaus neu entdecken (Pfarrkirche)

 

Dienstag, 14. Juni: Die Stimme des Herzens?!

19.15 Uhr: Gottesdienst in der Pfarrkirche

20.15 Uhr: Vortrag: Vitus, Legende und Geschichtlichkeit des Blutzeugen (Pfarrheim)

 

Mittwoch, 15. Juni: Ein Herz für die Not?!

14.30 Uhr: Krankenandacht in der Pfarrkirche

19.15 Uhr: Gottesdienst in der Pfarrkirche

 

Donnerstag, 16. Juni: Ein Herz und eine Seele?!             

19.15 Uhr: Sternwanderung zur Pfarrkirche

 

Freitag, 17. Juni: Wenn das Herz in die Hose rutscht - Angst!?

10 Uhr: Gottesdienst in der Pfarrkirche

17.15 Uhr: Kindergottesdienst zum hl. Vitus (Pfarrkirche)

 

Samstag und Sonntag, 18./19 Juni: Wo dein Schatz ist, ist auch dein Herz!

Samstag, 15.45 Uhr: Gottesdienst in der Klosterkapelle

18 Uhr: Gottesdienst in der Pfarrkirche

Sonntag, 10.15 Uhr: Gottesdienst in der Pfarrkirche

14.00 Uhr: Abschlussandacht in der Pfarrkirche

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