Schulfest zum 100-jährigen Bestehen

100 Jahre Schulgebäude Elsenborn 1916-2016

Mitten im Ersten Weltkrieg, am 30. April 1916, wurde die aktuelle Gemeindeschule Elsenborn, die seit 1990 den Namen "Peter-Nikolaus-Schweitzer-Schule" trägt, durch den damaligen Pfarrer Ferdinand Schmitz eingeweiht.

Am 22. Mai 2016 feiert die Schulgemeinschaft zum 100-jährigen Bestehen des Schulgebäudes ihr Schulfest.



 

Jubiläum:  100 Jahre Schulgebäude Elsenborn

Eine Schule für die Lernenden errichtet

Mitten im Ersten Weltkrieg, am 30. April 1916, wurde die aktuelle Gemeindeschule Elsenborn, die seit 1990 den Namen "Peter-Nikolaus-Schweitzer-Schule" trägt, durch den damaligen Pfarrer Ferdinand Schmitz eingeweiht.

Aus diesem Anlass wurde eine Marmorplatte angebracht mit folgendem Text, den der Seelsorger verfasst hatte:  "In und trotz eisiger Zeit, ihr Kinder von Elsenborn, bin ich gebaut und geweiht, als christlicher Bildungsborn." Einige Tage später, am 2. Mai 1916 wurde der Unterricht in den neuen Klassen aufgenommen.  13 Lehrpersonen mit Schulleiter Siegfried Mreyen unterrichten aktuell 101 Kinder.

Am vergangenen Sonntag stand das Schulfest  in Elsenborn ganz im Zeichen dieses 100-jährigen Jubiläums.  Aber nicht nur an diesem Tag haben sich die Kinder und Lehrpersonen mit diesem Ereignis beschäftigt. Die Schüler des vierten bis sechsten Schuljahres haben eine umfangreiche Projektarbeit "Schule im Laufe der Zeit" mit unter anderem geschichtlichen und aktuellen Ereignissen aus dem Schulleben und mehreren Interviews zusammengestellt. Die Kinder des ersten bis dritten Schuljahres nahmen an einer speziellen Werkstatt teil und bearbeiteten beispielsweise Themen wie "Klassenordnung vor 100 Jahren", "Wir schreiben alte Schrift" oder "Kochen wie früher". Darüber hinaus fand im Mai eine Projektwoche mit Tanz, Malerei, Film, Theater und Musik unter dem Motto "Do it - der Künstler in mir" statt.

Wenn auch das Schulgebäude, das in den Jahren 1914 bis 1916 erbaut wurde, auf hundert Jahre zurückblicken kann, so ist die Schulgeschichte in Elsenborn natürlich bedeutend älter.  Für die Elsenborner fand der erste Unterricht, die sogenannte Christenlehre, am Pfarrsitz Bütgenbach statt, wo der Pfarrer und ein Hilfsgeistlicher die Unterweisung der Kinder und Jugendlichen vornahm. Mit dem Bau einer Kapelle 1688 in Elsenborn fand der Unterricht im Vikarshaus (Desheeren), gegenüber der Kapelle, die auf dem jetzigen Friedhof stand, statt. Bis ins 19. Jahrhundert dienten ein Zimmer des Vikars und die Kapelle als Schulräume. Schule wurde höchstens während einiger Wintermonate gehalten, und da außerdem der Schulbesuch nicht Pflicht war, schickten die meisten Eltern ihre Kinder nur unregelmäßig oder gar nicht zum Unterricht.  Wer vor 1800 auf dem Lande lesen und schreiben konnte, war eher die Ausnahme.

Nach Beendigung der Franzosenzeit (1794-1815) wurde das Schulwesen zur Preußenzeit grundlegend verbessert mit einer guten Lehrerausbildung. Der aus Elsenborn stammende Pädagoge und Priester Dr. Peter Nikolaus Schweitzer (1788-1869), der 1823 die Leitung des neuen Lehrerseminars in Brühl übernahm, führte 1818 Lehrkonferenzen  im Kreis Malmedy ein.  Für die damalige Zeit klang seine Maxime sehr modern: "Die Lernenden sind nicht für die Schule da, sondern die Schule ist für die Lernenden errichtet"

Im Jahre 1816 wurde in Elsenborn der Lehrerberuf vom Priesteramt getrennt, wenngleich der Priester weiterhin den Religionsunterricht erteilte und der Pfarrer das Amt des Lokalschulinspektors bekleidete.

In den Jahren 1828-1829 wurde das erste Schulhaus mit Lehrerwohnung in Elsenborn gebaut. Nur 20 Jahre nach dem Schulneubau im Mittelteil des jetzigen Hauses Schäfer wurde ein zweiter Schulsaal angebaut, da der etwa 50 Quadratmeter große alte Schulsaal längst zu klein geworden war. Nach dem Erweiterungsbau bestanden hier zwei Klassen, in denen bis 1916 unterrichtet wurde.

Trotz Schulpflicht blieb die Schule auf dem Lande weiterhin unregelmäßig besucht, vor allem im Sommer, wenn die Schulkinder zur Viehhut benötigt wurden.  Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Bevölkerung der Wert einer schulischen Ausbildung zunehmend bewusst. Das Grundschulwesen erfuhr eine bedeutende Erweiterung der Lehrfächer.

Vom Sommer 1914 bis zum Sommer 1916 dauerten die Arbeiten zur Errichtung der neuen Volksschule, einer dreiklassigen Schule für jeweils 60 Schüler, mit drei Lehrerdienstwohnungen und Duschbädereinrichtungen. 

Am Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Elsenborner Schule als Truppenquartier zunächst für die sich zurückziehenden deutschen Truppen und danach für die nachrückenden Engländer in Besitz genommen.  Nach dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages im Januar 1920 wurde die Lehrerschaft vorwiegend durch Lehrer aus Altbelgien und der Provinz Luxemburg ersetzt und das belgische Schulsystem eingeführt.

Im Jahr 1925 kam es zum Bau der Elsenborner "Mädchenschule". Da die Schülerzahl rapide angewachsen war, musste vor dem Bau der zweiten Schule das Sälchen der früheren Gastwirtschaft Hanssen für den Unterricht angemietet werden. Aus der Schule von 1916 wurde die "Knabenschule".

Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen im Mai 1940 hielt auch die nationalsozialistische Weltanschauung Einzug in die Schule.  Die Kreuze verschwanden aus den Klassenzimmern, um dem Bild des Führers Platz zu machen, auch wurde der Religionsunterricht aus der Schule verbannt.  Mit der Bombardierung des Militärlagers Elsenborn am 9. August 1944, dem Einmarsch der Amerikaner Mitte September, der Evakuierung der Bevölkerung im Oktober und der Rundstedt-Offensive im Dezember wurde Elsenborn unmittelbar in das Kriegsgeschehen verwickelt.

Nach dem Krieg waren die Räume der Knabenschule verwüstet und die Mädchenschule  durch mehrere Einschläge unbewohnbar geworden.  Erst Ende September 1945 - ein ganzes Schuljahr war ausgefallen - konnte der Unterricht in Elsenborn wieder aufgenommen werden.  Alle Lehrpersonen, die 1940 auf ihrem Posten geblieben waren, verloren ihre Arbeitsstelle, obwohl der belgische Staat sie damals ausdrücklich aufgefordert hatte, weiter zu unterrichten. Der zermürbende Kampf um eine vollständige Rehabilitierung dauerte bis in die 1970er Jahre.

Im Jahr 1986 wurden die beiden Elsenborner Schulen zusammengelegt. Die Innenräume der "Knabenschule" wurden komplett umgebaut, um sie den Erfordernissen einer zeitgemäßen Pädagogik anzupassen, während die "Mädchenschule" zum Vereinshaus wurde. Am 18. Oktober 1990 erhielt die Gemeindeschule den Namen "Peter-Nikolaus-Schweitzer-Schule" in Erinnerung an den verdienstvollen Pädagogen und Priester aus Elsenborn.

Aufgrund ständig wachsender Schülerzahlen seit Anfang der 1990er Jahre war die renovierte Schule bald wieder zu klein und eine Erweiterung dringend erforderlich geworden.  Am 17. September 2000 wurde der Anbau eingeweiht, nach über vierjährigen Planungen und Bauarbeiten. Das Gebäude wurde zu einer barrierefreien Schule mit Rampe und Aufzug. Die Pfarrbibliothek bekam ihren Platz im Keller des Neubaus.  2009 wurde der Schulhof erneuert und ein Holunderspielplatz angelegt.

 
1914-1916: Eine neue Schule wird gebaut.


Bauarbeiter bei der Errichtung der neuen Elsenborner Schule.
 

Projektwoche in Elsenborn

„Born in Elsenborn“

In der vergangenen Woche fand in der Peter-Nikolaus-Schweitzer-Schule Grundschule Elsenborn eine Kunst-Projektwoche statt.

Die Woche stand unter dem Motto „ „Do it! Der Künstler in mir“ und richtete sich an die Kinder der Primarschule. Die Projektleitung lag in den Händen des Tanzzentrums „Bewegung und Tanz“ aus Walhorn.

Während der gesamten Woche standen einmal nicht die traditionellen Unterrichtsfächer im Vordergrund der schulischen Arbeit. Die Kinder waren vielmehr aufgefordert, in verschiedenen Bereichen der Kunst ihre Kreativität zu zeigen und gemeinsam ein Programm einzuüben, das sie zum Abschluss der Woche den Eltern und Großeltern präsentierten.

Ausgangspunkt der Arbeit war das Thema des diesjährigen Schulfestes „100 Jahre Schulgebäude in Elsenborn“.

In den verschiedenen Ateliers waren die Kinder begeistert bei der Sache. Beim Singen, Tanzen, Theaterspiel, Filmen und in der Malerei zeigten sie viel Motivation und Engagement. Jedes Kind konnte sich nach seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten einbringen und die Abschlussaufführung aktiv mitgestalten.

Am Freitagnachmittag erhielten die Eltern und Großeltern einen Einblick in die geleistete Arbeit. Die Präsentation eines Tanztheaters, ein gelungenes Bühnenbild und Interviews mit Zeitzeugen, die aus der Elsenborner Schulgeschichte erzählten, begeisterten alle Anwesenden.

Diese Woche wird den Schülerinnen und Schülern sicherlich als eine besondere Woche in ihrer Schulzeit in Elsenborn in Erinnerung bleiben.

  Fotos von der Projektwoche mit Tanz, Gesang, Theater und Film 9.-13. Mai 2016

  Fotos vom Schulfest Elsenborn 2013

 

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